„Schwester Mirja Rilling hat völlig recht“
Zu den Leserbriefen von Schwester Mirja Rilling (SZ, 1. September) und der Antwort darauf von Irmela Weindel (SZ, 4. September):
„Ich finde, Schwester Mirja Rilling hat völlig recht! Jedenfalls mir spricht sie aus dem Herzen. Ob Frau Dr.Kneer Fehler gemacht hat und was für welche, kann ich als Außenstehender nicht beurteilen. Vielleicht konnte sie möglicherweise auch mit dem Personal nicht sehr diplomatisch umgehen. Alles ist menschlich. Soll einer sagen, er mache keine Fehler, der „werfe den 1. Stein“. Dann aber ist er ein Mensch, der nichts tut, der noch nie etwas auf die Beine gebracht hat.
Frau Dr.Kneer war ein Mensch, der viel bewegt hat... der in Wangen erst ein Hospiz aufgebaut hat... mit dem - so wie ich früher mitbekam zu über 90% von Patienten und Angehörigen sehr zufrieden waren. Ihr dankbar waren. Ein Mensch, der vielleicht diese oder jene Vorschrift übergangen hat - aber zum Wohle des Menschen !
Ich habe meinen Vater - total verkrebst - mit ansehen müssen, wie er unter Qualen und um den Tod bettelnd dahinsiechen musste einige Wochen - und warum? Weil er zu Hause sterben wollte und damals das Gesetz war, dass der Hausarzt kein Morphium geben durfte. So sind manche Gesetze realitätsfern und unmenschlich. Es war so schlimm, dass mir das ca. zehn Jahre nachging. Gesetz ist auch, dass man in solchen Fällen keine Sterbehilfe leisten darf, aber Menschen in Krankenhäusern wie kürzlich im Fernsehen eine Doku kam - ewig lange verkabelt, künstlich ernährt, sie möglichst lange „am künstlichen Leben“erhält - weil es Gewinn bringt - und nicht wenig. Auch das ist Gesetz!
Ich finde es grandios, dass man diese Frau, die jahrelang Tag und Nacht zum Wohle der Patienten wenn auch vielleicht hin-und wieder gegen das Gesetz - da war, nun sooo behandelt und man an ihr kein gutes Haar mehr lässt.“
Renate Hölle, Wangen
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass sich die Redaktion bei langen Zuschriften Kürzungen vorbehält. Für unsere Ausgabe gilt eine Beschränkung auf 60 Zeitungszeilen (pro Zeile etwa 35 Anschläge). Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar. Aus presserechtlichen Gründen veröffentlichen wir anonyme Zuschriften grundsätzlich nicht. Teilen Sie uns deshalb bitte immer Ihren vollen Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer mit. Und unterschreiben Sie den Leserbrief.
Ihre SZ-Redaktion