Autobahnkreuz soll entlastet werden
Auf der A 7 wird bis Oktober 2019 gebaut – Was alles passiert und was sich verbessern soll
MEMMINGEN - 56 000 Fahrzeuge sind im Schnitt jeden Tag auf der A 7 bei Memmingen unterwegs. An Spitzentagen können es sogar bis zu 90 000 sein. „Die vierspurige Autobahn ist an ihrer Kapazitätsgrenze“, sagt Olaf Weller, Dienststellenleiter der Autobahndirektion Südbayern in Kempten. Deshalb soll die A 7 zwischen Memmingen und Illertissen sechsspurig werden, was allerdings noch ein paar Jahre dauert. Die in der vergangenen Woche begonnenen Umbauarbeiten zwischen Autobahnkreuz und Anschlussstelle Berkheim sollen die Situation aber zumindest vorübergehend verbessern (SZ berichtete). 16,5 Millionen Euro werden dafür ausgegeben.
Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder bezeichnete den Umbau nördlich des Autobahnkreuzes bei einem Pressetermin im Memminger Rathaus als „wichtiges Vorhaben“, betonte aber sogleich: „Das kann nur der erste Schritt sein.“Während man früher gesagt habe, es gebe zu Spitzenzeiten Stau am Memminger Kreuz, sei dies mittlerweile jedes Wochenende der Fall. Auch der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) sagte: „Der Verkehrsfluss am Kreuz ist ein sehr schlechter, insbesondere am Wochenende und in den Ferien.“Der sechsspurige Ausbau der A 7 zwischen Memmingen und Illertissen sei im Bedarfsplan der Bundesfernstraßen im „Weiteren Bedarf mit Planungsrecht“enthalten. Jetzt werde es mit den ersten Arbeiten dazu konkret.
Dreispurig bis zur Illerbrücke
„Kernstück“der Baustelle, die seit vergangener Woche läuft, sind die Verlängerung und Erweiterung der Ein- und Ausfädelstreifen sowie die Verlängerung des dritten Fahrstreifens in Richtung Norden bis zur Illerbrücke Egelsee, erklärte Olaf Weller.
Fahrzeuge, die aus Lindau oder München kommend nach Ulm wollen, haben künftig mehr Zeit, um auf die Hauptfahrbahn der A 7 zu gelangen. 500 Meter geht es vierspurig weiter, 1,2 Kilometer immerhin noch dreispurig.
In Fahrtrichtung Füssen wird der Ausfädelstreifen ebenfalls erweitert. „Es wird dadurch in Richtung Norden eine deutliche Verbesserung im Verkehrsablauf geben“, sagte Weller. Ein „Flaschenhals“existiere aber sehr wohl weiterhin, wenn es bei der Illerbrücke Egelsee zweispurig werde. Gänzlich vermeiden ließen sich Staus deshalb nicht.
Des Weiteren muss die Brücke über die Gemeindeverbindungsstraße Buxheim-Europastraße verbreitert werden, allein diese Arbeiten dauern laut Weller ein Dreivierteljahr. Auch die Entwässerung wird neu gemacht und sieben Verkehrszeichenbrücken, an denen die blauen Schilder angebracht sind, werden erneuert. „Trivial ist das nicht“, sagte Weller, die Ausmaße der Schilder seien mit bis zu 4,90 x 6,20 Meter gewaltig. So würden allein die neuen Verkehrszeichenbrücken mehr als zwei Millionen Euro kosten.
Die Gesamtmaßnahme ist mit 16,5 Millionen Euro veranschlagt. Bis Ende Oktober 2019 soll die Baustelle fertig sein. Bis dahin gilt auf den verengten Fahrstreifen – zwei pro Richtung – Tempo 60. Abends und am Wochenende, wenn nicht gearbeitet wird, sind 80 km/h erlaubt. Sperrungen der A 7 gibt es laut Weller wenn dann nur kurzzeitige. Zum Abschluss der Maßnahme bekommt der gesamte Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz und der Anschlussstelle Berkheim eine neue Asphaltdecke.
Bleibt die Frage, wann der sechsspurige Ausbau als solcher kommt. Olaf Weller spricht von einem Projekt „enormer Dimension“, für die 40 Kilometer lange Strecke von Memmingen bis Hittistetten werde mit 400 Millionen Euro kalkuliert. In zweieinhalb Jahren gebe es einen Vorentwurf, in „fünf Jahren plus X“könne möglicherweise gebaut werden – wobei der Bau selbst auch einige Jahre dauern werde. Landtagsabgeordneter Klaus Holetschek (CSU) nannte das Jahr 2025 als „sportliches Ziel“und Olaf Weller ergänzte, dass man zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon im Bau sei. Aber auch hier gelte: Wie lange ein solches Verfahren dauere, sei schwer abzuschätzen. Allein schon wegen des Lärmschutzes und etwaigen damit verbundenen Klagen.