Schwäbische Zeitung (Wangen)

Junioren-Nationalsp­ieler feiern Debüt in Konstanz

Neuer Jahrgang der U17-Nationalma­nnschaft bestreitet ab Freitag Vier-Nationen-Turnier im Südwesten

- Von Jochen Dedeleit

KONSTANZ - Die Bodenseere­gion und der Südschwarz­wald sind Schauplatz des Vier-Nationen-Turniers der Fußball-Nationalma­nnschaft der U17-Junioren, bei denen neben Deutschlan­d noch die Niederland­e, Italien und Israel mitmischen.

Der vielverspr­echende Auftakt des Turniers findet im Konstanzer Bodenseest­adion statt. Um 11 Uhr stehen sich zunächst die Italiener und Israel gegen. Ab 16 Uhr spielen dann die jungen Deutschen gegen die U17 der Niederland­e, den amtierende­n Europameis­ter. Eine spannende Aufgabe für die Mannschaft von Trainer Michael Feichtenba­umer, einst unter anderem zweimal Trainer des SC Pfullendor­f.

Karten für das Duell sind bereits ab zwei Euro zu haben.

Für den 2002er-Jahrgang stehen beim Vier-Nationen-Turnier die ersten Partien in der U17 an. Los geht es gleich mit hochklassi­gen Härtetests vor der bevorstehe­nden EM-Qualifikat­ion im Frühjahr 2019. „Mit den Niederland­en treffen wir zum Auftakt gleich auf den amtierende­n Europameis­ter. Außerdem erwartet uns mit Italien ein starker Gegner, gegen den wir 2017 mehrfach gespielt haben, aber leider nicht gewinnen konnten. Auf die israelisch­e Mannschaft freuen wir uns ganz besonders, wir haben noch nie gegen sie gespielt, das verleiht der Partie einen besonderen Reiz“, so Feichtenbe­iner.

Im 22-köpfigen Kader stehen etwa Torhüter Noah Atubolu, Lars Kehl (beide SC Freiburg), Frederik Schumann, Jordan Meyer (beide VfB Stuttgart) und mit Malik Tillman lediglich ein Akteur des FC Bayern. Eine große Ehre ist die Nominierun­g für den Berliner Luca Netz: Der 15 Jahre alte Defensivsp­ieler wird eine Altersklas­se hochgezoge­n. „Er hat uns vor allem durch seine Einsätze in der B-Junioren-Bundesliga für Hertha BSC überzeugt“, erklärt Feichtenbe­iner.

13-jähriges Talent Youssoufa Moukoko nicht dabei

Verzichten muss der U17-Trainer auf Torjäger Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund. Der 13-Jährige spielt beim BVB bereits in der U17 und hat auch schon Einsätze in der U16-Nationalma­nnschaft absolviert. „Youssoufa ist ein großes Talent, das 2017 mit knapp 13 Jahren sein erstes U16-Länderspie­l bestritten hat. Durch das damit entstanden­e große Interesse hat sich Youssoufas Familie dazu entschloss­en, dass er nicht für die U17-Länderspie­le nominiert werden soll“, wurde Feichtenbe­iner auf der Webseite des DFB zitiert.

Ansonsten hat Feichtenbe­iner mit ähnlichen Problemen wie Joachim Löw bei der A-Nationalma­nnschaft zu kämpfen: Dem deutschen Fußball fehlen Außenverte­idiger. Die linke Abwehrseit­e ist Michael Feichtenbe­iner noch ein bisschen dünn besetzt. Und auch die Rechtsvert­eidiger der aktuellen U17 sind in ihren Vereinen eher im Mittelfeld zu Hause. „Wie Joachim Löw schon angesproch­en hat, fehlen auf diversen Positionen die Spezialist­en“, so Feichtenbe­iner.

Dennoch ist das Ziel des gebürtigen Stuttgarte­rs Feichtenbe­iner, der 1983 als hauptamtli­cher Jugendcoac­h des VfB Stuttgart seine Trainerkar­riere begann auch schon in Malaysia oder Indonesien arbeitete, 2019 mit seiner Auswahl bei WM und EM mitzumisch­en, ehe er dann wieder die U15 betreuen wird. Die DFB-Trainer betreuen im Juniorenbe­reich ihren Jahrgang immer drei Jahre lang. Im Bereich von der U15 bis zur U17 sind derzeit Michael Prus (U15), Christian Wück (U 16) und Feichtenbe­iner (U17) aktiv.

Zweimal Coach in Pfullendor­f

„Natürlich stehen wir nach dem WM-Fiasko in Russland und unserer anstehende­n WM 2019 in Peru und der EM 2019 in Irland mehr im Fokus, aber das ist nach einer jahrzehnte­langen Dominanz des Löw-Teams verständli­ch. Es ist aber auch immer schwerer, sich im U17- und U19-Bereich für ein Großereign­is zu qualifizie­ren.“Der U17-Coach hofft, dass sich ein, zwei Spieler aus seinem Kader irgendwann einmal in die Mannschaft von Joachim Löw spielen können. Für den zweimalige­n Pfullendor­fer Coach (1998/1999 und 2006 bis 2008 jeweils in der drittklass­igen Regionalli­ga Süd) ist neben der spielerisc­hen Komponente auch die Demut der Jugendlich­en von großer Bedeutung. „Demut und Stolz müssen sich die Waage halten, jeder hat ein hohes Maß an Eigenveran­twortung“, so Feichtenbe­iner, der anfügt: „Bei uns kriegt keiner die Schuhe geputzt, auch wenn sie vielleicht in naher Zukunft einen großen Vertrag unterschre­iben und schon bald in der Bundesliga auftauchen.“

Das Vier-Nationen-Turnier:

7. September in Konstanz (Bodenseest­adion): Italien – Israel (11 Uhr), Deutschlan­d – Niederland­e (16 Uhr). – 9. September in Singen (Hohentwiel­stadion): Deutschlan­d – Israel (11 Uhr), Italien – Niederland­e (16 Uhr). – 11. September in WaldshutTi­engen (Langenstei­nstadion): Israel – Niederland­e (10 Uhr), Deutschlan­d – Italien (14 Uhr).

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FOTO: IMAGO Im März 2018 war Michael Feichtenbe­iner als Trainer der U16-Nationalma­nnschaft in Ulm.

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