Schwäbische Zeitung (Wangen)

Fall Kapernik: Trump kritisiert Nike, Aktie fällt

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WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat mit seiner scharfen Kritik an American-Football-Star Colin Kaepernick auch dessen Sponsor Nike unter Druck gesetzt. Die Kooperatio­n des Sportartik­el-Riesen mit Kaepernick sende eine „furchtbare Botschaft“aus, sagte Trump der konservati­ven Internetse­ite „The Daily Caller“. Die Aktien des Konzerns aus Beaverton in Oregon verloren seit der Verbalatta­cke 4,5 Prozent.

Nike hatte den Ex-Quarterbac­k der San Francisco 49ers für eine neue Kampagne verpflicht­et. Kaepernick hatte vor zwei Jahren eine Protestwel­le von NFL-Spielern gestartet, die sich während der US-Hymne durch Kniefälle oder erhobene Fäuste gegen Polizeibru­talität und Rassen-Ungleichhe­iten aussprache­n. Trump war erzürnt, er forderte die Teams auf, Sanktionen gegen die Spieler zu verhängen.

Kaepernick und die 49ers trennten sich zum Saisonende 2016/17. Er war seiner Entlassung durch den Ausstieg aus dem Vertrag zuvorgekom­men. Seitdem findet er kein neues Team mehr. Nun ging Trump auch Nike wegen des Engagement­s von Kaepernick als Werbebotsc­hafter an. Trump verwies in dem Interview mit „The Daily Caller“auch darauf, dass Nike in New York Mieter in einem seiner Gebäude sei: „Sie zahlen viel Miete.“

Auf einem Poster von Nikes „Just Do It“-Werbekampa­gne zum 30. Geburtstag des bekannten Firmenmott­os steht: „Glaube an etwas. Selbst wenn es bedeutet, alles zu opfern.“Mit Kaepernick­s Gesicht. Gino Fisanotti, Marken-Vizepräsid­ent von Nike, sagt: „Wir glauben, Colin ist einer der inspiriere­ndsten Sportler seiner Generation, der die Plattform Sport dazu nutzte, um die Welt zu verbessern.“Neben dem Ex-NFL-Spieler sind auch Odell Beckham Jr. (Football), Serena Williams (Tennis) und LeBron James (Basketball) Teil der „Just Do It“-Kampagne. Auch NBA-Star James war von Trump angegriffe­n worden. Kürzlich äußerte er sich erneut kritisch über den US-Präsidente­n. „Er benutzt den Sport dazu, um uns zu spalten“, sagte der dreimalige NBA-Meister. Kollegen wie Stephen Curry hatten einen Besuch im Weißen Haus aus Protest gegen Trumps Verhalten abgelehnt.

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