Bilder, die viel Heimatverbundenheit zeigen
Klaus Schellinger stellt bis zum 23. September im Alten Schloss Amtzell aus
AMTZELL - In seiner Retroperspektive zeigt Klaus Schellinger mit „Land, Land Fluss“fast 40 Jahre seines künstlerischen Wirkens. Am Samstagabend wurde die Ausstellung im Alten Schloss mit einer gut besuchten Vernissage eröffnet. Einen Tag vor dem deutschlandweiten „Tag des offenen Denkmals“war es nicht nur Laudatorin Maria Prinz, die ihre Gedanken und Eindrücke über den Amtzeller Klaus Schellinger den Gästen vermittelte. Auch Altbürgermeister Walther Schmid sprach über die Entstehung und Geschichte des auch vom Künstler geschätzten und gerne porträtierten Alten Schlosses.
„Zu Anfang war es eher Linol, später auch Holz, Papier und Folie, mit deren Hilfe Klaus Schellinger Denkmäler, Gebäude und Landschaften geschafften hat“, sagte Maria Prinz. Und weiter: „Wir sehen eine große Verbundenheit zum Ort. Klaus ist ein Mensch, der im Dorf verwurzelt ist.“Schellinger, Grafiker und später Kaufmann, verbrachte viel Lebenszeit in unmittelbarer Nähe des Alten Schlosses. „Vor knapp 200 Jahren war sein Elternhaus das Gärtnerhaus des Alten Schlosses“, erzählte Prinz: „Dort zog es ihn vor einem Jahr auch wieder hin.“Kein Wunder also, dass das Alte Schloss oft der Ort seines künstlerischen Wirkens gewesen ist und Schellinger eine besondere Beziehung zu ihm pflegt. Doch auch sonst hat Schellinger vieles geschaffen, was mit Heimat verbunden ist: Sei es nun Amtzell im Sommer oder Winter, das Karbachtal, das Röhrenmoos, die Argen oder auch ein Plakat zum 100-jährigen Bestehen des Kaufhauses Schellinger in Amtzell. Immer wieder tauchen vertraute Motive in seinen Werken auf.
Künstlerisch breit aufgestellt
Dabei ist Schellinger künstlerisch breit aufgestellt: Von der Kreide-Kohle-Zeichnung über Aquarelle, Linolund Holzschnitte, Tuschezeichnungen bis zu Collagen, digitalen Folien und Drucken reichen seine Werke. 2012 veröffentlichte Schellinger seine Materialien im Dauerkalender Amtzell. In jüngerer Zeit schnitt er bevorzugt großformatige Landschaften in Papier. Schellinger fotografierte aber auch Architektur, zeichnete diverse Studien und fasste sie 2016 in der Illustration „Das Märchen vom Alten Schloss“zusammen. Und er fotografierte Origami-Werke von Kathrin Ogorek und zeigt deren „Faltkunst“in vergrößerten und zusammengesetzten Ausschnitten.
Dem Wunsch des Künstlers, auch noch ein paar Worte zum Alten Schloss zu verlieren, kam Altbürgermeister Walther Schmid gerne nach. Von der erstmaligen Erwähnung im Jahre 1275 bis zum Erwerb des Schlosses durch die politische Gemeinde reichten seine Ausführungen. „Ich wollte zu meiner Amtszeit das Rathaus hier unterbringen. Da hat aber der Gemeinderat nicht mitgemacht“, erzählte Schmid.
Unter seinem Amtsnachfolger Paul Locherer wurde das Schloss schließlich restauriert und zum Gemeindehaus für die Vereine. Für die musikalische Umrahmung der Vernissage sorgten Thomas Linder (Klavier) und Kerstin Hesse.
Die Ausstellung im Alten Schloss ist nach dem Eröffnungswochenende noch an den Samstagen 15. und 22. September und an den Sonntagen 16. und 23. September, jeweils von 11 bis 16.30 Uhr geöffnet.