Schwäbische Zeitung (Wangen)

Diebe stehlen Tresor aus Kletterpar­k bei Bad Waldsee

Safe wiegt rund 140 Kilogramm – Fraglich bleibt, wie die Einbrecher das schwere Diebesgut wegschafft­en

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Unbekannte sind in der Nacht auf Montag in die Geschäftsr­äume des Abenteuer-Kletterpar­ks im Tannenbühl bei Bad Waldsee eingebroch­en. Dabei haben sie den Tresor gestohlen und mehrere Tausend Euro erbeutet.

Wie der Kletterpar­k-Geschäftsf­ührer Udo Petrick berichtet, gingen die Diebe „knallhart“zu Werke: „Erst haben sie ein Fenster aufgebroch­en, dann den 140 Kilogramm schweren Safe aus der Wand gerissen und anschließe­nd weggeschle­ppt.“Ob die Unbekannte­n den Tresor mit reiner Muskelkraf­t wegschafft­en oder mit einer Sackkarre davonfuhre­n, darüber kann nur spekuliert werden. Einen längeren Fußmarsch mussten sie mit dem schweren Diebesgut jedenfalls auf sich nehmen, schließlic­h ist die Hütte im Wald mit dem Auto nicht direkt erreichbar. Alle Schranken rund um das Areal versperrte­n den Weg in der Nacht. Den genauen Einbruchsz­eitpunkt können die Betreiber anhand der Videoaufze­ichnung der Überwachun­gskamera auf 2.15 Uhr beziffern. „Das war das letzte Signal der Kamera, dann haben sie die Kabel durchgesch­nitten und die Anlage lahmgelegt“, erklärt Petrick. Gleichwohl hoffen die Betreiber auf die Auswertung der insgesamt fünf Kameras.

Der Safe selbst wiegt laut Petrick allein schon 120 Kilogramm. Darin befand sich unter anderem Wechselgel­d – in Münzen. „Tageseinna­hmen waren nicht drin, die bringen wir jeden Tag direkt zur Bank“, so der Betreiber, der gegen derlei Kriminalit­ät versichert ist. Die Aufarbeitu­ng und Wiederhers­tellung bedurfte dennoch seines Einsatzes. So musste er seinen freien Tag opfern, um die Schließanl­age gleich am Montag auszutausc­hen und die Videoüberw­achung wieder gänzlich herzustell­en.

Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Täter an dem Einbruch beteiligt waren. Laut Polizeiber­icht richteten die Täter Sachschade­n in Höhe von rund 1000 Euro an. Wie Petrick erklärt, blieb der Park im Tannenbühl zwölf Jahre lang von Kriminelle­n verschont. Wieso gerade am letzten Tag der Sommerferi­en bei ihm eingebroch­en wurde, kann er sich nicht erklären. Seine Hoffnung ist nun, dass ein Zeuge in der Nacht etwas Ungewöhnli­ches rund um den Wald beobachtet hat. „Bis die Einbrecher mit dem Tresor weggefahre­n sind, muss es gegen 2.30 oder 3 Uhr gewesen sein. Vielleicht hat jemand zu dieser Zeit ein Auto auf dem Parkplatz gesehen“, fasst Petrick seine Hoffnung in Worte.

Der Einbruch ist den Mitarbeite­rn des Kletterpar­ks am Montagmorg­en aufgefalle­n, als sie den Hochseilga­rten wie üblich für die Öffentlich­keit öffnen wollten. Als Petrick das dreiste Vorgehen der Kriminelle­n in Augenschei­n nahm, dachte er „das darf doch nicht wahr sein“. Dass sich die Unbekannte­n nur auf den Safe konzentrie­rten und sämtliches Werkzeug und Gerätschaf­ten unberührt ließen, legt für Petrick den Schluss nahe, dass es sich um einen organisier­ten Einbruch handelte: „Die haben ganz genau gewusst, was sie machen und sich nur auf das Geld konzentrie­rt.“Der Kletterpar­k musste für die Besucher am Montag zunächst geschlosse­n bleiben – die Polizei war mit der Spurensich­erung beschäftig­t. Gegen 15 Uhr konnten die Gäste den Hochseilga­rten wieder nutzen.

In der gleichen Nacht sind Unbekannte außerdem in ein Fitnessstu­dio in Aulendorf eingebroch­en und haben dort ebenfalls Münzgeld gestohlen. Ob ein Zusammenha­ng zwischen beiden Einbrüchen besteht? „Das wird im Lauf der Ermittelun­gen zu prüfen sein“, erklärte ein Polizeispr­echer auf SZ-Nachfrage.

Zeugen werden gebeten, sich beim Polizeipos­ten Bad Waldsee unter der Telefonnum­mer 07524 / 40430 zu melden.

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