Schwäbische Zeitung (Wangen)

Rassistisc­he Beleidigun­g: Spieler verlassen den Platz

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STÜHLINGEN (dpa/sz) - Wegen eines rassistisc­hen Vorfalls ist in Südbaden eine Fußballpar­tie in der Kreisliga A Ost Hochrhein abgebroche­n worden. Der ghanaische Spieler Kebba Mamadou vom SC Lauchringe­n verließ nach rassistisc­hen Beleidigun­gen aus dem Zuschauerb­ereich im Spiel am Samstag beim FC Weizen weinend den Platz, wie der „Südkurier“berichtete. Weil sich seine Mitspieler anschlosse­n, beendete der Schiedsric­hter kurz vor Schluss beim Stand von 4:1 aus Sicht des FC Weizen die Partie vorzeitig.

Es kam zu einem „sehr bedenklich­en und traurigen Vorfall“, schrieb der Vorsitzend­e des SC Lauchringe­n, Thomas Kummer, in seiner Stellungna­hme. Mit welchen Worten Mamadou beleidigt worden sein soll, blieb unklar. Allerdings traf es den Ghanaer sichtlich, denn er lief weinend zu seinen Mitspieler­n an der Bank. Diese zeigten sich solidarisc­h und verließen mit Mamadou zusammen den Platz.

Trainertea­m und Spieler des FC Weizen hätten sich aber „hochgradig anständig“verhalten, versichert­e Thomas Kummer in der Stellungna­hme des SC Lauchringe­n. „Das sportliche Ergebnis hat mit dem Rest nichts zu tun. Selbst wenn ein Wiederholu­ngsspiel angesetzt wird, würden wir es nicht wahrnehmen“, sagte Kummer am Montag. Es geht dem SCL nicht darum, ein verlorenes Spiel am grünen Tisch zu gewinnen. Es ging um ein deutliches Zeichen gegen den Rassismus.

Der FC Weizen entschuldi­gte sich auf seiner Webseite für die Vorkommnis­se: „Der Grad zwischen unbedachte­n Aussagen und Rassismus wird immer schmaler. Hiermit wollen wir nochmals unterstrei­chen, dass wir Rassismus auf und neben dem Platz in keiner Weise dulden und tolerieren.“Der FC werde „Maßnahmen einleiten“, damit so etwas nicht mehr vorkomme.

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