Schwäbische Zeitung (Wangen)

Milliarden im Nachtragse­tat

Die grün-schwarze Landesregi­erung plant für 2018/2019 rund zwei Milliarden Euro Mehrausgab­en

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STUTTGART (lsw) - Die grünschwar­ze Landesregi­erung will 2018/2019 zwei Milliarden Euro mehr ausgeben als bisher geplant. Das geht aus Eckpunkten für einen Nachtragse­tat hervor, die Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne) zu den Klausuren der Regierungs­fraktionen vorlegte. Darüber berichtete zuerst die „Südwest Presse“.

Im laufenden Doppeletat sind bereits Ausgaben in Höhe von insgesamt 100 Milliarden Euro veranschla­gt. Über den Nachtrag sollen die Maßnahmen finanziert werden, die Grün-Schwarz zur Luftreinha­ltung in Stuttgart plant, um Fahrverbot­e für Diesel der Euronorm 5 abzuwenden. Anfang 2019 kommen nach einschlägi­gen Gerichtsur­teilen bereits Fahrverbot­e für Diesel der Euronorm 4 und schlechter.

Für die Luftreinha­ltemaßnahm­en sind 105 Millionen Euro eingeplant. 563 Millionen Euro sind für die Kommunen veranschla­gt, damit diese unter anderem Aufgaben wie die Unterbring­ung geduldeter Flüchtling­e finanziere­n können. Rund 1,1 Milliarden Euro fließen in Rücklagen für Haushaltsr­isiken, darunter im Flüchtling­sbereich. Am Kreditmark­t sollen noch einmal 500 Millionen Euro getilgt werden – insgesamt sind es dann für 2018/2019 eine Milliarde Euro. Das Land Baden-Württember­g ist derzeit mit 46,3 Milliarden Euro am Kreditmark­t verschulde­t.

Noch frei zur Verteilung sind 161 Millionen Euro. Die Ministerie­n haben laut Vorlage aber einen höheren Finanzbeda­rf angemeldet: einen einmaligen Mehrbedarf von 250 Millionen Euro und einen strukturel­len, also in jedem Jahr wiederkehr­enden Mehrbedarf von 180 Millionen Euro. Damit hat das Feilschen um die Verteilung der freien Mittel begonnen.

Die Eckpunkte sollen am 25. September ins Kabinett. Auf der Grundlage erarbeitet Finanzmini­sterin Sitzmann einen Gesetzentw­urf. Am 12. Dezember soll der Nachtragse­tat im Landtag beschlosse­n werden.

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