Ablenkung am Steuer kann tödlich enden
Polizeipräsidium Konstanz beteiligt sich am bundesweiten Aktionstag für mehr Verkehrssicherheit am 20. September
KREIS RAVENSBURG (sz) - Schnell am Steuer eine Whatsapp schreiben oder auf der Autobahn in der Tasche nach dem Vesper suchen: Was harmlos klingt, stellt sich immer häufiger gerade bei schweren und tödlichen Unfällen als Ursache heraus. Ablenkung am Steuer ist deshalb das Thema des bundesweiten Aktionstags für mehr Verkehrssicherheit „sicher. mobil. leben“am 20. September.
Wie die Polizei mitteilt, hat eine vom Innenministerium/Landespolizeipräsidium Baden-Württemberg durchgeführte Einzelauswertung der tödlichen Verkehrsunfälle des Jahres 2017 ergeben, dass bei 73 der insgesamt 434 tödlichen Verkehrsunfällen „Ablenkung" unfallursächlich war. Dies entspricht einem Anteil von 17 Prozent. Damit ist laut Mitteilung nahezu jeder fünfte Verkehrstote in BadenWürttemberg der Unfallursache „Ablenkung im Straßenverkehr“zuzuordnen.
Eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr erfordert jederzeit die volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen. Durch Ablenkung von der eigentlichen Fahraufgabe geht eine hohe Unfallgefahr aus. Dabei geht es nicht nur ums Telefonieren am Steuer oder die Nutzung von Smartphones. Auch Trinken, Essen, Rauchen oder das Bedienen des Radios führt laut Polizei zu Unaufmerksamkeit.
Bei einer Umfrage der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V. (KÜS) im Frühjahr 2017 gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, am Steuer bereits andere Dinge wie Trinken (67 Prozent), Essen (63 Prozent), Telefonieren (43 Prozent), Rauchen (31 Prozent) und SMS- oder Whatsapp-Schreiben (16 Prozent) erledigt zu haben. Bei Letzterem sind die jüngeren Fahrerinnen und Fahrer eindeutig aktiver.
Die polizeilichen Maßnahmen am Aktionstag fokussieren sich auf den fließenden Verkehr und sehen eine direkte Ahndung der Verstöße im Rahmen von Anhaltekontrollen vor.