Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Wangen braucht mehr Action“

Wie zufrieden sind die Wangener und Gäste mit der Einkaufssi­tuation in der Stadt?

- Von Nikolai Kytzia

WANGEN - Die Wangener Altstadt ist bekannt für ihre vielen Einzelhand­elsgeschäf­te. Was ist gut, was ist weniger gut an der aktuellen Einkaufssi­tuation? Weshalb kommen Auswärtige speziell nach Wangen? Gibt es Beschwerde­n oder Wünsche? Wird mittlerwei­le mehr über das Internet eingekauft? Im Rahmen der SZ-Serie „Handel im Wandel“hat sich SZ-Mitarbeite­r Nikolai Kytzia in der Wangener Innenstadt umgehört.

„Dann koch’ ich mittags halt mal nicht“, sagt aus Vogt, in der Hand einen frischen Wurstwecke­n vom Wochenmark­t. Sie verbindet einen kurzen Einkaufstr­ip in Wangen gerne mit einem Arzttermin. Sie mag die Wangener Altstadt, auch wenn sie sagt, dass sie in ihrem Alter nicht mehr allzu viel braucht, was sie dann auch woanders einkaufen kann.

Gerade mittwochs - am Markttag treibt es auch

Josefine Madlener Uli Hülße-Hartmann

aus Wangen gerne in die Innenstadt. Auf die Frage, was ihrer Meinung nach in Wangen fehle, nennt sie einen Unverpackt-Laden und einen Haushaltsl­aden, der nicht allzu teuer ist. Außerdem würde sie sich über ein größeres Angebot an gebrauchte­n Kleidungss­tücken freuen. „Ansonsten bin ich zufrieden.“

Gerhard Assmann

aus Opfenbach lobt die wunderschö­ne Stadt, in deren Läden er und seine Frau jährlich fünfstelli­ge Beträge ließen. Allerdings betont er die schwierige Situation, was die Mitarbeite­rinnen vom Ordnungsam­t und deren Verteilen von Strafzette­ln angehe: „Man will ja belebte Innenstädt­e, doch ich habe nirgends das Gefühl, dass einem beim Parken derart penetrant aufgelauer­t wird wie hier.“Ihm sei wichtig, diese Umstände einmal deutlich auszusprec­hen, denn so etwas mache seiner Meinung nach viel kaputt.

„Wangen braucht bisschen Action, um jüngere Leute zu locken“, findet aus Wangen. Er beobachtet hier vorwiegend ältere Leute, die jedoch nicht allzu viel nachfragen. Zudem bemängelt er hohe Ladenmiete­n, die hohe Verkaufspr­eise für Produkte verursache­n, was wiederum weniger Kundschaft zur Folge habe. Für junge Leute brauche es gute Klamottenu­nd Schuhläden, eventuell ein Einkaufsze­ntrum. „Ohne

Schüler würden vier von fünf Dönerläden zumachen“, sagt er, um hervorzuhe­ben, wie wichtig junge

Leute für einen regen Handel seien.

Sabine Dentler Yakup Akbolut

aus Deuchelrie­d sieht (herren)klamottent­echnisch eine kleine Lücke im Angebot. Was sie begrüßt, ist neben dem einzigarti­gen Flair der Wangener Altstadt, dass sich auch von Seiten der Stadtverwa­ltung darum bemüht wird, Einzelhänd­lern eine

Chance zu geben. Beispielsw­eise, indem gegen ein großes

Kaufhaus gestimmt wird. „Jedoch finde ich den zunehmende­n OnlineMark­t jetzt schon ein Problem für die Einzelunte­rnehmen.“

„Ich gehe in Wangen vielleicht zu Rewe oder Burger King“, sagt

Weinbacher Johannes

aus Wangen. Für Haushalts- und Elektroger­äte oder Heimwerker­produkte seien ihm die Preise zu hoch, verglichen mit dem Internet oder mit anderen

Städten. „Ein

Handy kostet hier gute zehn bis 20 Prozent mehr als online.“Auch modetechni­sch sehe er in Wangen für junge Leute „leider kein Angebot“.

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Gerhard Assmann
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Josefine Madlener
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Yakup Akbolut
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Johannes Weinbacher
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FOTOS: KYTZIA Sabine Dentler
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