Schwäbische Zeitung (Wangen)

Airport-Ausbau soll Anfang Oktober starten

Ministerpr­äsident Söder kommt – Kontrovers­e Diskussion um den Namen der Flughafen-Betriebsge­sellschaft

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MEMMINGEN (hku) - Der Ausbau des Memminger Flughafens soll Anfang nächsten Monats beginnen. Nach Informatio­nen der „Allgäuer Zeitung“kommt Ministerpr­äsident Markus Söder zum Spatenstic­h, der voraussich­tlich am 5. Oktober stattfinde­t.

Eigentlich sollten die Arbeiten am Allgäu-Airport in Memmingen bereits im Juni starten. Doch dieser Zeitplan war nicht zu halten. Airport-Geschäftsf­ührer Ralf Schmid begründete dies unter anderem damit, dass ausgelaste­te Baufirmen um eine längere Frist für die Abgabe ihrer Angebote gebeten hätten. Die Kosten für das Projekt erhöhen sich von zunächst geplanten 17,7 Millionen Euro auf etwa 21 Millionen. Dies habe zum einen mit allgemeine­n Kostenstei­gerungen zu tun, zum anderen falle das Vorhaben umfangreic­her aus als ursprüngli­ch geplant, sagte Schmid. So müssten Tafeln ausgetausc­ht werden, die auf die Startbahn hinweisen und den Piloten bei der Orientieru­ng helfen.

Der Freistaat wollte für den Ausbau zunächst einen Zuschuss in Höhe von 12,2 Millionen Euro geben. Doch Söder kündigte gegenüber unserer Zeitung an, dass das Land seine Förderung wegen der gestiegene­n Kosten entspreche­nd anheben werde. Voraussetz­ung ist aber die Zustimmung der EU-Kommission. Der Ausbau soll mit vorbereite­nden Arbeiten für eine Flughafen-Befeuerung starten. Dabei handelt es sich um eine Beleuchtun­g, die den Piloten beim Anflug hilft, sich zu orientiere­n. Die Verbreiter­ung der Startbahn von 30 auf 45 Meter ist für Frühjahr 2019 geplant.

Hinter den Kulissen geht es beim Allgäu-Airport derzeit nicht nur um die bevorstehe­nden Bauarbeite­n. Es wird auch kontrovers darüber diskutiert, wie die neue Betriebsge­sellschaft heißen soll, die für das operative Geschäft zuständig ist. Nach Informatio­nen der „Allgäuer Zeitung“hat Schmid den Begriff MemmingenA­irport vorgeschla­gen. Damit kann sich Anton Klotz, Aufsichtsr­atschef der Allgäu GmbH, nicht anfreunden: „Die Kreise und Städte, die den Airport stark unterstütz­en, legen Wert auf den Begriff Allgäu“, sagt der Oberallgäu­er Landrat. „Das ist auch wichtig für die Identifika­tion der Region mit dem Flughafen.“

Befürworte­r der von Ralf Schmid favorisier­ten Bezeichnun­g argumentie­ren, dass auch mit dem Begriff Allgäu-Airport weiter gearbeitet werden solle: „In Moskau ist es sinnvoll, mit Memmingen zu werben, weil dieser Name auf der Landkarte zu finden ist.

In Hamburg sieht das anders aus, dort kennt jeder das Allgäu.“Nächsten Dienstag tagen Flughafen-Beirat und Aufsichtsr­at. Vorher will sich Geschäftsf­ührer Schmid zu diesem Thema nicht äußern.

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ARCHIVFOTO: ULRICH WAGNER Der Allgäu-Airport wird jetzt ausgebaut, die Kosten für das Projekt liegen bei etwa 21 Millionen Euro.

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