Stadt will ein „Zentrum für Sport, Kultur und Tradition“
Wangener Gemeinderat soll den Plänen zur Alten Sporthalle zustimmen – Hoffnung auf hohen Bundeszuschuss
WANGEN - „Ersatzneubau für die Alte Sporthalle im Schulzentrum Wangen, Jahnstraße“: So ist Tagesordnungspunkt fünf der kommenden Gemeinderatssitzung am 17. September (18 Uhr) überschrieben. Aus dem maroden, knapp 70 Jahren alten Gebäude will die Verwaltung in den nächsten vier Jahren laut der aktuellen Sitzungsvorlage ein „Zentrum für Sport, Kultur und Tradition“machen – und hofft dabei auf einen hohen Zuschuss aus einem neuen Förderprogramm des Bundes.
Dass die Stadt den Bau einer neuen Halle auf dem Areal der Alten Sporthalle favorisiert, hatte Wangens OB Michael Lang bereits vor einigen Wochen der „Schwäbischen Zeitung“bestätigt. In den Unterlagen zur Gemeinderatssitzung am Montag wird die Verwaltung zu diesem Projekt konkreter. Geplant ist demnach ein Bau, in dem „sowohl die Programmflächen für einen funktionalen Sportbetrieb als auch für Mehrzwecknutzungen möglich“sein sollen. An dem breiten Nutzungsspektrum der Halle an der Jahnstraße soll sich also wenig ändern. Seit Jahren ist die Alte Sporthalle quasi der Alleskönner unter den Wangener Sportstätten – neben dem Schul- und Vereinssport finden dort regelmäßig Fasnetsbälle, Discos, Konzerte, Hochzeiten, Blutspenden, Ausbildungsmessen oder Kleintierzuchtausstellungen statt. Der „Veranstaltungsort für alle“soll künftig sogar mit einem Schulungsraum für Jugendmusikschule und Stadtorchester erweitert werden, heißt es in der Sitzungsvorlage weiter.
Fuß- und Radwege entwickeln
Mit einer neuen Sport- und Mehrzweckhalle strebt die Stadt zudem eine „Verbesserung der städtebaulichen Einbindung der Halle als Nahtstelle zwischen Altstadt, Schulzentrum und Landesgartenschaugelände“an. Die Freiflächen um die Halle würden bis zur Gartenschau 2024 aufgewertet und der Außenraum damit „zu einem multifunktionalen und attraktiven Bereich umgestaltet“. Damit könnten laut Verwaltung auch „erkennbare Fuß- und Radwegeverbindungen“geschaffen werden.
Schätzkosten: Acht Millionen
Einen Arbeitstitel hat die Stadt für das auf geschätzt acht Millionen Euro teure Großprojekt schon gefunden: „Zentrum für Sport, Kultur und Tradition“. Dies hängt mit einem neuen Förderprogramm der Bundesregierung zusammen, dass die „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“zwischen 2019 und 2022 mit insgesamt 100 Millionen Euro bezuschusst.
Laut Verwaltung ist hier eine Förderquote von 45 Prozent vorgesehen, bei einem Zuschussbetrag zwischen einer und vier Millionen Euro. Die Voraussetzungen und Ziele des Bundesprogramms wie „überregionale Wahrnehmbarkeit“, „Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur sozialen Integration im Quartier“oder „städtebauliche Einbindung in das Wohnumfeld“sieht die Stadt allesamt als erfüllt an. Dem Verwaltungsvorschlag, die Alte Sporthalle abzureißen und stattdessen einen Neubau hinzustellen, sollen die Stadträte am Montag zustimmen.