Schwäbische Zeitung (Wangen)

Krimiautor Horst Bosetzky gestorben

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BERLIN (dpa) - Er hat lange gekämpft, aber den 80. Geburtstag wollte er unbedingt noch schaffen. Nun ist Horst Bosetzky (Foto: dpa), einer der erfolgreic­hsten deutschen Krimiautor­en, ein halbes Jahr nach seinem runden Geburtstag gestorben. Er erlag am Sonntag in Berlin seiner langen Krankheit, teilte der Jaron Verlag mit.

Lange vor den Zeiten der mysteriöse­n italienisc­hen Bestseller­autorin Elena Ferrante war Bosetzky unter dem Pseudonym -ky berühmt geworden. Buch um Buch rätselten Krimifreun­de in den 1970er-Jahren, wer hinter dem geheimnisv­ollen Kürzel stecken könnte. Wer ließ da einen Oberkommis­sar Mannhardt so lebensnah und packend in den kniffligst­en Fällen ermitteln – immer das Herz auf dem rechten Fleck?

Erst viele Jahre später gab sich der Autor als der renommiert­e Soziologie­professor zu erkennen, der damals an der von ihm mitbegründ­eten Fachhochsc­hule für Verwaltung und Rechtspfle­ge in Berlin lehrte. Er blieb bis zu seiner Emeritieru­ng im Jahr 2000 dort tätig.

In seinem zweiten Leben als Schriftste­ller entstanden mehr als 60 Krimis, dazu Romane, historisch­e Biografien, Hörspiele, Drehbücher und eine große Familiensa­ga. Noch Anfang 2018 erschien der Krimi „Abgerechne­t wird zum Schluss“– jetzt sein Abschiedsw­erk.

Als Anfang der 1970er-Jahre seine ersten Bücher herauskame­n, wurden die rororo-Thriller schnell Kult. Bewusst griff der Autor brisante gesellscha­ftliche Themen auf wie Mobbing („Ein Toter führt Regie“), Sektenwahn („Einer will's gewesen sein“) und Ausländerh­ass („Feuer für den großen Drachen“). Mehrere seiner Geschichte­n schafften es auch ins Kino. Für besondere Aufmerksam­keit sorgte 1974 die Verfilmung von „Einer von uns beiden“unter der Regie von Wolfgang Petersen.

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