Montfort-Museum sucht neuen Namen
Die Tettnanger Stadtgeschichte soll im Fokus stehen – Auch Bürger sind gefragt
TETTNANG - Den Namen MontfortMuseum findet Florian Schneider nicht mehr zeitgemäß. Der Stadtarchivar ist zugleich Leiter des kleinen Museums im Torschloss. Und sieht den Schwerpunkt nicht auf dem Grafengeschlecht, sondern auf der Stadtgeschichte. Deswegen sucht er nach einem neuen Namen.
„Natürlich kann man die Geschichte Tettnangs nicht erzählen, ohne den Namen Montfort zu erwähnen“, sagt Schneider. Aber Montfort, das sei für ihn – museal betrachtet – das Neue Schloss mit der Möglichkeit, die dortige Beletage und anderen Räume zu betrachten, eben das Leben der Grafen und der Dienerschaft.
Im derzeitigen Montfort-Museum hingegen sieht Schneider den Schwerpunkt auf der Alltagsgeschichte: „Wir wollen zeigen, wie die Menschen in der Stadt und auf dem Land zu unterschiedlichen Zeiten gelebt haben.“Das könne eine Wäschemangel oder Puppenstube aus einer Stadtwohnung sein, aber eben auch die Heugabel aus einem bäuerlichen Betrieb.
Schneider freut sich immer, wenn Tettnanger solche Exponate aus der eigenen Familiengeschichte vorbeibringen und eine Geschichte dazu erzählen können. Natürlich sei es nicht möglich, jedes einzelne Stück unterzubringen, aber es gebe da sicher ein großes Potenzial, meint er.
Aus seiner Sicht ist es zudem immer entscheidender, Besuchern die Möglichkeit zu geben, selbst etwas zu tun. Als aktive Elemente gibt es beispielsweise schon die Leseecke und auch die Möglichkeit, Postkarten an einem historischen Sekretär zu schreiben und von dort aus mit der Post zu verschicken.
Generell sagt Schneider, sei es für die Tettnanger Museen wichtig, an einem Strang zu ziehen und die eigenen Schwerpunkte zu pflegen. Im Montfort-Museum klinge daher auch das Grafengeschlecht an, die Landwirtschaft oder die Elektronikgeschichte. Aber eben mit Verweis auf das Hopfengut, das Elektronikmuseum oder das Neue Schloss. Heimatmuseum oder Stadt-Showroom: Bei der Suche nach einem neuen Namen können auch die Leser der Schwäbischen Zeitung helfen. Am Ende entscheidet zwar der Gemeinderat, aber die Vorschläge gehen da mit ins Rennen.