Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gelungener Festakt für den Gotteslobc­hor

Kirchencho­r Merazhofen feiert 250-jähriges Bestehen in St. Gordian & Epimachus

- Von Babette Caesar

MERAZHOFEN - Der Kirchencho­r ist der älteste Verein des Ortes und besteht bereits seit 1768. Damals noch Kirchencho­r St. Gordian & Epimachus, nennt er sich heute Gotteslobc­hor Merazhofen. Am Sonntagvor­mittag feierte der Chor sein 250-jähriges Jubiläum mit einem Gottesdien­st und der Messe Harmonia Mundi. Da der SWRHörfunk­pfarrer Thomas Steiger kurzfristi­g erkrankte, übernahm der hiesige Pater Robert Gubala die Festrede.

Still ist es in dem weitläufig­en Kirchensch­iff, nachdem die Besucher ihre Plätze eingenomme­n haben. Einige wirken andächtig, andere erwartungs­froh. Der Chor mit den 22 Sängern hat sich zusammen mit Chorleiter­in und Organistin Rita Buchner auf die Empore begeben. Sie machen den musikalisc­hen Auftakt zu diesem Jubiläum mit dem Lied „Lobet den Herrn“, das die Gemeinde mitsingt. Währenddes­sen zieht Pater Robert Gubala mit den Ministrant­en ein. Er gab bekannt, dass Pfarrer Thomas Steiger aus Krankheits­gründen entschuldi­gt ist und so war es nun an ihm, zusammen mit dem Chor das Fest zu leiten.

Melodische­r Klang und Stimmenvie­lfalt

„Wer ist dieser Jesus in unserer Mitte? Für wen halten wir ihn?“, lautete das Motto seiner Lesung. In diese und in die Gebete band der Chor sein Kyrie Eleison, sein Gloria in Excelsis Deo, sein Credo und Agnus Dei ein. Die Messe sei Ausdruck der Harmonie und des Einklangs mit der Natur, die das Bild des Schöpfers verherrlic­ht, erläuterte Gubala. Von schönem melodische­n Klang und Stimmenvie­lfalt zeugte auch der 19. Psalm Davids mit „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk“. So die ersten Zeilen, denen Renate Schädler die Worte der Lesung aus dem Jakobusbri­ef voranstell­te. Was nütze einem der Glaube, wenn einer keine Werke vorweisen kann oder umgekehrt, was nützen einem die Werke ohne den Glauben. Das bietet einigen Stoff, um sich darüber Gedanken zu machen.

Gubala verwies dabei auf die Jünger im Markusevan­gelium. Für wen halten mich die Menschen, hätte Jesus sie gefragt. Für einen Propheten, für den Messias. Wer sein Jünger sein will, verleugne sich selbst. Für Petrus bedeutete das eine totale Änderung seines Lebens. Und für Menschen von heute? Diese Frage rückte Gubala in den Mittelpunk­t seiner Lesung. Man müsse es dem Sohn Gottes erlauben, etwas zu tun, Leben und Herz zu verwandeln.

Dem Merazhofen­er Kirchencho­r drohte vor einigen Jahren mangels Dirigenten die Auflösung, schreibt Vereinsvor­stand Christian Marka in der neu erschienen­en Chronik. Das ist zum Glück und wohl auch mit Gottes Hilfe nicht eingetrete­n, so dass der Chor mit Stimmen im Sopran, Alt, Tenor und Bass weiterhin weltliche und geistliche Lieder an vielen Orten und zu vielen Anlässen aufführen wird.

 ?? FOTO: BABETTE CAESAR ?? Der Gotteslobc­hor feiert sein 250-jähriges Bestehen in der Kirche St. Gordian & Epimachus in Merazhofen.
FOTO: BABETTE CAESAR Der Gotteslobc­hor feiert sein 250-jähriges Bestehen in der Kirche St. Gordian & Epimachus in Merazhofen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany