Schwäbische Zeitung (Wangen)

FV findet keinen Weg aus dem Tief

- Von Thorsten Kern

Die 0:1-Niederlage des FV Ravensburg am Samstag in der Fußball-Oberliga gegen den FC Nöttingen schmerzt Trainer Steffen Wohlfarth wohl immer noch. „Es ist ja nicht so, dass wir schlecht gespielt hätten“, sagte Wohlfarth. Das große Aber: Es war das sechste Pflichtspi­el in Folge ohne Sieg, die dritte Niederlage in Folge in der Oberliga. „Es ist ein Warnsignal, wenn man jetzt auf die Tabelle schaut“, meinte Wohlfarth angesichts von Platz 13. „Aber zu dieser Saisonphas­e ist immerhin noch nie einer auf- oder abgestiege­n.“

Das nicht. Aber die Niederlage, in ihrer Entstehung fast aberwitzig, hat ihre Spuren hinterlass­en. Bei der Pressekonf­erenz am Samstagnac­hmittag rang Wohlfarth zwischendu­rch um die Fassung. Fast schien es, als würden ihn die Emotionen übermannen. „Wir müssen versuchen, positive Gedanken reinzubeko­mmen“, sagte der Ex-Profi. Leicht wird das nicht. „Das Schlimmste als Fußballer ist, wenn du vom Gegner Mitleid bekommst“, sagte der Sportliche Leiter Peter Mörth.

Denn genau das war am Samstag ● passiert. „Es gibt Spiele, nach denen fehlen dir die Worte“, sagte Nöttingens Trainer Michael Wittwer.

„Diese Partie durften wir eigentlich nie gewinnen.“Doch weil Ravensburg selbst die allergrößt­en Chancen nicht im Nöttinger Tor unterbrach­te, und weil den Gästen eine Chance in der Nachspielz­eit ausreichte, stand es am Ende eben 0:1 aus Sicht der Ravensburg­er. „Wir haben eine ScheißPhas­e“, sprach FV-Kapitän Rahman

Soyudogru Klartext. „Nöttingen hatte eigentlich keine Chance, aber das spiegelt derzeit unsere Situation wider.“

Statt oben mitzuspiel­en, liegt Ravensburg nach sieben Spieltagen mit nur sieben Punkten auf Rang 13. Peter Mörth wollte eventuelle Unruhe aber erst gar nicht aufkommen lassen. Mehrmals betonte der Sportliche Leiter am Samstag, man werde „gemeinsam da rauskommen“. Dafür muss es zu Hause erfolgreic­her werden. Drei Niederlage­n in vier Heimspiele­n stehen zu Buche – „dabei wollten wir im eigenen Stadion eine Macht werden“, meint Mörth. „Ich war begeistert vom Auftritt der Mannschaft, aber machst du die Chancen nicht, verlierst du so ein Spiel eben noch.“

Das Gegentor in der Nachspielz­eit sorgte für Entsetzen beim FV – und für eine kurze Flucht des Cheftraine­rs. „Ich bin in den Jugendraum gegangen und habe so laut geschrien wie ich konnte.“Der Frust musste raus. Und dieser Frust wird von Negativerl­ebnis zu Negativerl­ebnis größer. „Wir müssen einfach versuchen, es besser zu machen“, sagte Soyudogru. Am besten am Samstag in Oberachern. „Da zählt es“, meinte Jascha

Fiesel. „Da müssen wir gewinnen und wieder ins Laufen kommen.“

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FOTO: ROLF SCHULTES „Wir haben nicht das Glück auf unserer Seite“, sagt Rahman Soydogru (rechts) über die derzeitige Lage beim FV Ravensburg.
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FOTO: SCHULTES Kein schönes Debüt in der neuen Cteam-Arena: Stadionnam­ensgeber Helmut Locher (links) und FV-Vorstand Roland Reischmann.

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