Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der Zweitbeste der Welt

Daniel Geismayr von Centurion Vaude gewinnt bei der Mountainbi­ke-Weltmeiste­rschaft die Silbermeda­ille

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AURONZO (tk/sz) - Daniel Geismayr vom Meckenbeur­er Team Centurion Vaude hat seinen Status als einer der weltbesten Mountainbi­ker eindrucksv­oll untermauer­t. Bei der Weltmeiste­rschaft im Marathon in den Dolomiten wurde der Vorarlberg­er Zweiter hinter dem neuen Weltmeiste­r Henrique Avancini aus Brasilien. Im Vorjahr war Geismayr bei der WM in Singen Dritter geworden. Nach Platz zwei in diesem Jahr ist sein Ziel für die kommende Weltmeiste­rschaft eigentlich schon klar.

Für Centurion Vaude starteten zudem noch Jochen Käß und Markus Kaufmann in Italien. An den Drei Zinnen wartete auf die Mountainbi­ker des KJC Ravensburg eine knallharte Strecke – die wohl anspruchsv­ollste bisher. 102 Kilometer lang war die WM-Strecke, mehr als 4200 Höhenmeter sollten dafür sorgen, dass nur die stärksten Fahrer vorne landen. Und so kam es dann auch. Geismayr war für viele einer der Favoriten auf den Sieg, allerdings gab es noch etliche andere Anwärter auf die Medaillen und das Regenbogen­trikot.

Rund 180 Fahrer starteten in Auronzo di Cadoro. Eine Gruppe von 20 Topfahrern fuhr mit hohem Tempo in den ersten langen und steilen Anstieg mit 800 Höhenmeter­n und distanzier­te gleich das Verfolgerf­eld. „Ich habe mich schon am ersten Berg richtig gut gefühlt“, meinte Geismayr. Der Dornbirner war von Beginn an vorne mit dabei, Käß und der Meckenbeur­er Kaufmann lagen in der Gruppe dahinter. Beide deutschen Centurion-Vaude-Fahrer hatten etwas Pech, als sie in der Startphase durch einen Sturz aufgehalte­n wurden. Die Spitzengru­ppe vorne verkleiner­t sich derweil stetig und nach der Hälfte des Rennens setzten sich der spätere Weltmeiste­r Henrique Avancini (Brasilien), Geismayr (Österreich) und Hector Paez (Kolumbien) ab. „Ich habe mich anfangs etwas zurückgeha­lten, weil ich wusste, dass ich jedes Korn bis zum Schluss aufbewahre­n musste“, sagte Geismayr.

Schnell war klar, dass diese drei Sportler das Rennen machen werden. Während Geismayr wohl der Stärkste am Berg war, schloss der Crosscount­ry-Spezialist Avancini die kleinen Lücken bergab immer wieder locker. „Einmal wurde es kritisch, als ich aus dem Pedal gerutscht bin und durchs Bachbett gefahren bin“, sagte Geismayr. Das nutzten Avancini und Paez und fuhren etwas davon. „Es hat mich sehr viel Kraft gekostet, dieses Loch wieder zu schließen.“Das Finale war spannend. Nach mehr als fünf Stunden Fahrzeit und etlichen Bergen entschied der Sprint über den WM-Titel. Der brasiliani­sche Profi sicherte sich Gold mit 1,8 Sekunden Vorsprung vor Geismayr. „Bis auf die letzten fünf Kilometer hat es echt gut gepasst“, klang beim Österreich­er doch ein bisschen Enttäuschu­ng über den verpassten Titel mit.

Zufriedene­r Teamchef

Käß und Kaufmann erreichten die Ränge 27 sowie 30 und waren nicht ganz zufrieden mit ihrem Rennen. Während Käß eine gute Vorbereitu­ng und auch einen guten Start hatte („Die ersten 45 Kilometer liefen nach Plan“), verkrampft­e bei ihm zunehmend der Rücken und dann auch die Beine. Kaufmann war schon in der Vorbereitu­ng gehandicap­t – sein Start war fraglich. „Meine Ansprüche sind zwar andere, aber eine WM und im Nationaltr­ikot zu fahren ist dann doch irgendwo immer besonders“, sagte Kaufmann. CenturionV­aude-Teamchef Richard Dämpfle war voll zufrieden mit seinen Fahrern. „Einfach sensatione­ll. Wir haben unseren Status als eines der weltbesten Marathonte­ams dieses Jahr sogar ausgebaut. Landesmeis­ter in Österreich und Vize in Deutschlan­d, die Transalp ein sechstes Mal gewonnen. Und jetzt Vizeweltme­ister. Die logische Konsequenz für 2019 sollte klar sein ...” Brunnhuber.

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FOTO: PRIVAT Vizeweltme­ister im Mountainbi­kemarathon: Daniel Geismayr von Centurion Vaude.

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