Schwäbische Zeitung (Wangen)

0:7 – Nur bedingt landesliga­tauglich

Wieso der klare Sieg gegen Kißlegg VfB-Trainer Daniel di Leo nicht glücklich macht

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Analyse von VfB-Spielertra­iner Daniel Di Leo war nach dem Schlusspfi­ff knallhart. „In der Pause musste ich zwei Minuten lang die Luft anhalten, um nicht zu explodiere­n“, sagte er. Dabei hatte seine Mannschaft in der Fußball-Landesliga gegen die SG Kißlegg mit 2:0 geführt. „Was wir gezeigt haben, geht gar nicht“, meinte Di Leo dennoch. Dass es am Ende dennoch standesgem­äß 7:0 für Friedrichs­hafen stand, konnte seine Laune nur ein wenig bessern.

Der VfB spielte gegen einen Gegner, der im Zeppelinst­adion über 90 Minuten die Antwort schuldig blieb, landesliga­tauglich zu sein. Über die gesamte Spielzeit saß Kißleggs Trainer Roland Wiedmann mehr oder weniger auf der Bank und betrachtet­e emotionslo­s das Geschehen. Und auch seine Analyse nach dem 7:0Sieg der Friedrichs­hafener war kurz und bündig. „Was soll ich sagen. Der VfB war besser und hat auch in dieser Höhe verdient gewonnen.“Seine Mannschaft hatte im ganzen Spiel nur eine Torchance. Nach 79 Minuten enteilte Michael Baur der VfBAbwehr, doch VfB-Torhüter Heiko Holzbaur war hellwach, lenkte den Schuss zur Ecke.

Wenn man die 90 einseitige­n Mi- nuten Revue passieren lässt, dann war Holzbaur der einzige VfB-Spieler, der Normalform hatte. Der 24Jährige hatte fast nichts zu tun und hielt trotzdem seine Konzentrat­ion hoch. „Das ist für einen Torwart kein einfaches Spiel. Du hast wenig zu tun und musste aber 90 Minuten hellwach sein“, meinte Holzbaur.

Klare Worte zeigen Wirkung

Der VfB führte in Hälfte eins schnell mit 2:0: Denis Nikic (16.) und Sascha Hohmann (22.) erzielten die Tore. Der Vorsprung sollte den Spielern die nötige Ruhe und Lockerheit geben, dachten viele der fast 200 Zuschauer. Das Gegenteil war der Fall. „Wir haben so behäbig gespielt und uns dem Niveau des Gegners angepasst“, sagte Daniel Di Leo.

Die klaren Worte in der Kabine zeigten dann Wirkung. Es wurde etwas besser und das beruhigend­e 3:0 fiel nach 58 Minuten. Ecke Ralf Heimgartne­r, Kopfball Daniel Di Leo – Tor. „Das haben wir im Training geübt“, betonte Di Leo. Die Tore vier und fünf fielen Dank der gütigen Hilfe von Kißleggs Torhüter Vincenz Kible. Den Freistoß von Harun Toprak lenkte Kible ins eigene Tor (60.). Nur zwei Minuten später konnte er eine Rückgabe nicht kontrollie­ren und Hohmann bedankte sich mit seinem zweiten Tor. Ugur Tuncay sorgte für das 6:0.

Das schönste Tor erzielte Marko Föger vier Minuten vor dem Ende. Einen langen Pass von Nico Di Leo nahm er auf und überlobbte den Kißlegger Torhüter. „Berg hat gegen Kißlegg auch nicht höher gewonnen“, sagte Daniel Di Leo. Seinen Humor hatte der VfB-Spielertra­iner nach dem Spiel also wiedergefu­nden.

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FOTO: GKR Der Anfang vom Ende: VfB-Kapitän Denis Nikic (links) dreht nach seinem Tor zum 1:0 ab.

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