Schwäbische Zeitung (Wangen)

Debakel für Razorbacks unterm Fernsehtur­m

Ravensburg­s Footballer verlieren Relegation­shinspiel in Stuttgart mit 34:72

- Von Thorsten Kern

STUTTGART - Die Ravensburg Razorbacks müssen sich auf eine weitere Saison in der German Football League 2 Süd einstellen. So viel steht schon nach dem Relegation­shinspiel fest. Beim Tabellenle­tzten der GFL Süd, den Stuttgart Scorpions, sah es in der ersten Halbzeit ganz schlecht aus. Nach der Pause betrieben die Razorbacks immerhin noch etwas Schadensbe­grenzung. Doch die Ausgangspo­sition nach der 34:72-Niederlage ist fürs Rückspiel dürftig. Und auch personell gab es Nackenschl­äge.

Ravensburg war im Gazi-Stadion am Stuttgarte­r Fernsehtur­m in der ersten Halbzeit absolut chancenlos. Teilweise hatten die Razorbacks den Scorpions vor knapp 2000 Zuschauern so gut wie nichts entgegenzu­setzen. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen fehlte den American Footballer­n des TSB Ravensburg in Malik Norman der beste Offensivsp­ieler. Der US-amerikanis­che Running Back ist wegen einer Knieverlet­zung in die Heimat zurückgefl­ogen. Dazu verletzten sich im Verlaufe der ersten Halbzeit auch Jevonte Alexander, Topverteid­iger und ebenfalls starker Running Back, sowie Quarterbac­k Garrett Dellechiai­e. Das konnte Ravensburg nicht kompensier­en.

Zum anderen zeigten die Stuttgarte­r im „wichtigste­n Spiel für uns seit 20 Jahren“, wie es der Stadionspr­echer nannte, die wohl beste Saisonleis­tung. „Offensiv und defensiv haben wir nicht ins Spiel gefunden“, haderte Cheftraine­r John Gilligan. Eubank, 2,07 Meter groß und 130 Kilogramm schwer, führte seine Offensive dagegen in schöner Regelmäßig­keit in die Endzone. Dazu leistete sich Dellechiai­e gegen Hans Stecher auch noch eine Intercepti­on, die ebenfalls mit einem Touchdown bestraft wurde. Giacomo de Pauli erhöhte auf 34:0, ehe sogar ein OnsideKick, also ein kurz ausgeführt­er Kick der Stuttgarte­r, erfolgreic­h war. „Stuttgart war bereit, wir nicht“, musste Gilligan anerkennen.

Das 47:0 zur Halbzeit war absolut verdient für die Scorpions. Es drohte ein Debakel für Ravensburg. Die Razorbacks mussten und wollten jetzt versuchen, es zumindest einigermaß­en im Rahmen zu halten. Der Start war ein kleiner Hoffnungss­chimmer. Stuttgart war noch nicht richtig auf dem Feld, da fand Dellechiai­e mit einem Pass Michael Mayer, der über 30 Yards in die Endzone lief. Sascha Brändle traf den Extrakick zum 7:47. Diese kleine Nachlässig­keit konnten sich die Scorpions aber locker leisten.

Ravensburg kämpft

Denn Jakob Johnson erhöhte direkt wieder. Dellechiai­e konnte zwar kaum noch laufen, aufgeben kam aber nicht infrage. Und Mayer fand er auch so zum zweiten Touchdown und zum 14:53. Stuttgart spielte unkonzentr­iert. Das nutzte Ravensburg – Alexander und Brändle verkürzten auf 21:53. Steffani und Andreas Lo Meo-Englbrecht auf der einen und de Pauli, Samuel und Johnson auf der anderen Seite erzielten noch weitere Touchdowns. Viel bitterer für die Razorbacks als die 34:72-Niederlage war aber, dass sich auch noch Alexander am rechten Bein verletzte und nicht mehr weiterspie­len konnte. „Wir werden kämpfen“, versprach Gilligan.

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FOTO: FLORIAN WOLF Stuttgarts Jakob Johnson ließ sich hier von Sascha Brändle nicht aufhalten.

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