Mit GPS-Koordinaten zum Müll sammeln nach Wangen
Dritte Wangener Geocaching-Aktion fand am Wochenende unter dem Motto „Wir reinigen Waltersbühl“statt
WANGEN - Bis aus dem Alb-DonauKreis und sogar aus der Schweiz sind sie vergangenen Samstag nach Wangen gekommen und bewaffnet mit Müllsack und Greifzange durch Waltersbühl gezogen. Gefolgt sind die 20 Menschen keiner Adresse, sondern lediglich genauen Koordinaten, die sie morgens zu dem Parkplatz bei der Praßbergschule führten. Alle Anwesenden verbindet das Hobby Geocaching, eine Art moderne Schatzsuche mit GPS-Geräten (weitere Infos siehe Kasten).
„Vor allem der Gemeinschaftsgedanke und das Gesellschaftliche treibt die Leute an, teilweise große Entfernungen für solche Events zurückzulegen“, erklärt Joachim Langer aus Wangen, der die Koordinaten vorgab, denen andere „Cacher“folgen konnten. Er war auch der Initiator dieses sogenannten CITO, das steht für „Cache in - Trash out“und ist eine Umweltinitiative, welche durch die Geocaching-Gemeinschaft unterstützt wird. Seit 2002 wird mit den CITO-Aktionen auf der ganzen Welt für Sauberkeit in Geocaching-Gebieten gesorgt. Zweimal jährlich gibt es eine international vorgegebene CITO-Woche. Wenn Geocaching-Freunde in diesem Zeitraum ein CITO-Event über eine Internetplattform in ihrer Stadt organisieren oder an einem teilnehmen, gibt es als Belohnung ein virtuelles Souvenir. Vom 15. bis 23. September war so eine CITO-Woche, in diesen Tagen wurdenweltweit Hunderte, wenn nicht Tausende Tonnen Unrat gesammelt.
„Die Leute lernen“
„Wir haben um die Waltersbühler Sportplätze gerade mal ein Drittel der Menge an Müll gesammelt im Vergleich zum letzten Mal“, freut sich Langer, „die Leute lernen.“Die Aktion, die bis 11 Uhr ging, wurde mit der Stadt Wangen abgesprochen, Müllsäcke und Greifzangen wurden zur Verfügung gestellt. Anschließend fuhren Mitarbeiter des Bauhofs die gesammelten Säcke ab. Auch in Kempten und Markdorf gibt es regelmäßig solche CITO-Events.
Joachim Langer selbst macht Geocaching seit 2009, hat unter anderem im Waltersbühl selbst schon ein Cache versteckt, seit vielen Jahren kennt er manche Leute von Geocaching-Events. Bis nach Thüringen ist er schon gefahren, um dort „alte Bekannte“wieder zu treffen. Die Gemeinschaft sei für ihn und seine Frau der schöne Hintergrund beim Geocaching: „Man trifft beim Suchen oder bei den Events immer jemanden, den man irgendwoher kennt oder lernt neue Leute kennen.“Noch engagierter als er seien allerdings die drei Schweizer, die auch in Wangen mithalfen. „Wenn ich denke, ich treff niemanden, treff ich die Schweizer“, sagt er und lacht.