Quartierskonzept für Waltersbühl
Einsparpotenziale beim Energieverbrauch sollen in den Blick – Fördergelder könnten locken
WANGEN (jps) - Die Stadt Wangen will bei den Themen Klimaschutz und Energieeinsparung das Waltersbühl in den Blick nehmen. Möglich werden soll dies durch die Erstellung eines Quartierskonzepts, das der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig auf den Weg gebracht hat.
„Das Quartier ist in das richtige Alter gekommen“, sagte Walter Göppel, Geschäftsführer der für mehrere Landkreise zuständigen Energieagentur Ravensburg. Sie soll das Konzept erarbeiten, und Göppel begründete seine Einschätzung mit einem vielfach vorhandenen Sanierungsstau, altersbedingt anstehenden Eigentümerwechseln und der Gesamtstruktur des Waltersbühl.
Dabei nannte er die Mischung aus Wohnen mit einer Bandbreite von Einfamilien- bis zu Hochhäusern, Gewerbe, Sport- und Freizeiteinrichtungen und Verwaltungsgebäuden. Unterm Strich ein Gebiet mit 238 Gebäuden, im Gros entstanden zwischen 1969 und 1983, das sich für das Konzept zur Ravensburger Straße, zur Pfannerstraße, der Max-FischerStraße, der Straße Am Waltersbühl und der Straße Kühler Brunnen von benachbarter Bebauung abgrenzt.
Im Verbund könnten Stadt, Energieagentur, Eigentümer (-gemeinschaften), Ingenieurbüros und Wärmeproduzenten unter anderem Energieverbräuche analysieren, entsprechende Einsparpotenziale ermitteln und letztlich konkrete Maßnahmen entwickeln oder vorschlagen. Als Zeitrahmen für das Quartierskonzept nannte Göppel, der auf bereits gelaufene Projekte dieser Art in Bad Waldsee oder Langenargen verwies, maximal anderthalb Jahre. Und er verdeutlichte Handlungsbedarf: Teils hätten Gebäude im Waltersbühl Energieverbrauchswerte, die mit einem 35-Liter-Auto zu vergleichen seien. Auch die Mobilität spiele bei dem Projekt eine Rolle.
OB Michael Lang erhofft sich davon „gute Handlungsempfehlungen“für Stadt und Private – und betonte: „Es gibt keine Verpflichtung, etwas zu tun.“Wohl aber Anreize in Form von Fördermitteln, wie Werner Göppel erklärte. Die Bürger bekämen einen Wegweiser, was getan werden könne.
Die Ideen zum Quartierskonzept stießen im Gemeinderat auf ungeteilte Zustimmung. Von der „Weiterführung klimapolitischer Ziele“der Stadt sprach zum Beispiel Gerhard Lang (SPD). CDU-Fraktionschef Hans-Jörg Leonhardt glaubte an einen „Modellcharakter für andere Gebiete“. In einem ersten Schritt sollen jetzt konkrete Informationen für die Bürger folgen.