Schwäbische Zeitung (Wangen)

Neuer Pastoralre­ferent kommt für die Gemeinde überrasche­nd

Matthias Winstel wird mehrere Monate lang in Kißlegg tätig sein

- Von Paul Martin

KISSLEGG - Unerwartet kommt Schwung in die Vakanz in der Seelsorgee­inheit Kißlegg. Matthias Winstel wird als hauptamtli­cher Pastoralre­ferent angestellt. Zu ihm kam die Kirchengem­einde sinnbildli­ch wie die Jungfrau zum Kind.

„Ich wollte wieder zurück in die Pastoral“, erklärt der Theologe im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Zuletzt lehrte er Religion und Ethik an der Berufsschu­le in Leutkirch und der Polizeisch­ule Biberach. „Die Diözese hat dann gesagt, dass es ganz in der Nähe gerade passen würde.“

In Kißlegg „passt“es gerade, weil innerhalb kurzer Zeit der leitende Pfarrer Robert Härtel sowie die Pastoralre­ferentin Jeanette Krimmer die Gemeinde verlassen hatten. Winstel soll aber weder Ersatz für Härtel noch für Krimmer sein.

Er wird zur Wiedereing­liederung in die Pastoral – voraussich­tlich bis August

2019 – in Kißlegg tätig sein.

Zur Person: Geboren ist Matthias Winstel in der Pfalz, aufgewachs­en in Bad Waldsee. Dort lebt er auch heute. Das Theologies­tudium absolviert­e er in Tübingen und zu Teilen in Mexiko. Darauf folgten Ausbildung und Seelsorge in Leonberg. Vier prägende Jahre verbrachte Winstel zusammen mit seiner Frau im kirchliche­n Dienst in Bolivien. Dort wurde auch der inzwischen erwachsene Sohn des Ehepaars geboren. Als Gemeindele­iter war der Pastoralre­ferent sieben Jahre lang in Schwäbisch Hall tätig, bevor er für sechs Jahre die Jugendseel­sorge im Altdekanat Bad Waldsee übernahm. Die letzten vier Jahre widmete er sich dem Lehren von Religion und Ethik in Biberach und Leutkirch.

Gruppen kennenlern­en

In Kißlegg wird der Schwerpunk­t nun auf Predigten und Beerdigung­en liegen. „Das wichtigste ist, dass Gott die Liebe ist“, beschreibt Winstel sein zentrales Thema in der Verkündigu­ng. Auch die Kommunionv­orbereitun­g in Kißlegg, Immenried und Waltershof­en wird Winstel übernehmen. „Was sonst noch kommt, wird man sehen. Ich möchte vor allem die Gruppen hier kennenlern­en.“

Ehrenamtli­che die sich – in der Vakanz vielleicht noch mehr als zuvor – ins Gemeindele­ben einbringen, will Winstel begleiten und ihnen zeigen, wie bereichern­d das Engagement für das eigene Leben sein kann. In der Rolle des „Begleiters“sehe er sich, weil die Vakanz ohne ihn geplant wurde. Seine Aufgabe sei nun, Unterstütz­ung anzubieten, wo diese gewünscht ist. „Eine Vakanz ist eine Zeit der Unsicherhe­it“, definiert der Theologe und setzt sich ein Ziel: „Diese Unsicherhe­it möchte ich den Menschen nehmen.“

Ein Büro wird der Pastoralre­ferent im Erdgeschos­s des seit kurzem unbewohnte­n Pfarrhause­s beziehen. „Das verstehe ich auch als Gesprächsr­aum. Ich freue mich darauf, mit den Leuten einen Kaffee zu trinken oder auch sonst zu quatschen“, kündigt er an.

Eine erste Möglichkei­t zur Begegnung wird es am kommenden Sonntag, 7. Oktober, geben. Der derzeitige Administra­tor der Seelsorgee­inheit, Pfarrer Stefan Maier, wird den neuen Pastoralre­ferenten in der Eucharisti­efeier um 10.30 Uhr vorstellen. In dem Gottesdien­st wird Matthias Winstel zum ersten Mal in Kißlegg predigen. Im Anschluss an den Gottesdien­st wird es einen Stehempfan­g geben.

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FOTO: MARTIN Das Verkündige­n des Wort Gottes wird einer der Arbeitssch­werpunkte von Matthias Winstel sein – auch wenn dies wohl kaum von der barocken Hegenauer-Kanzel aus geschehen wird.

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