5,65 Millionen Euro „für die Lebensqualität“
Kemptens Oberbürgermeister verteidigt Mehrkosten der Umgestaltung des Stadtparks
KEMPTEN (jan) - Mit eindringlichen Worten in einem ungewohnt langen Vortrag hat Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle während der Stadtratssitzung die von einigen Stadträten heftig kritisierten Mehrkosten für die Umgestaltung des Stadtparks verteidigt. Seine Kernbotschaft: Die Stadt „entwickelt sich unheimlich dynamisch“und dürfe nicht nur in die Infrastruktur investieren, sondern müsse auch viel „für die Lebensqualität“tun. Gegen vier Stimmen billigte die Mehrheit der Stadträte die Investition von jetzt 5,65 Millionen Euro.
Manche Stadträte hatte irritiert, einige auch geärgert, dass im vergangenen Jahr zunächst lediglich 1,95 Millionen Euro für das Projekt im Haushalt vorgesehen wurden. Schon damals sei klar gewesen, dass sich dieser Ansatz erhöhen würde, trug Baureferent Tim Oliver Koemstedt jetzt vor. Denn: Ziel sei immer gewesen, ein besonders gutes Ergebnis zu erzielen. Deshalb sei der Siegerentwurf eines Wettbewerbs mehrfach weiterentwickelt worden. In diesem Juli gab es eine neue Kostenrechnung: 5,1 Millionen Euro. Auf dieser Basis wurden die Arbeiten ausgeschrieben und so kamen letztlich 5,65 Millionen heraus.
Kiechle setzte die Stadtpark-Investition mit den Ausgaben für das Zumsteinhaus als neues Museum gleich. Auch für die historische König-Ludwig-Brücke gebe man fünf Millionen Euro aus – all dies seien Projekte, „die jedem unserer 70 000 Bürger dienen. Der Stadtpark ist zudem Ausgangspunkt für die Stärkung der nördlichen Innenstadt“.
Für den Stadtpark-Umbau gibt es staatliche Zuschüsse in Höhe von 2,16 Millionen Euro. Erst kürzlich übergab Bayerns Bauministerin Ilse Aigner einen ersten Förderbescheid über 1,2 Millionen an Kiechle.
Angesprochen wurde während der Sitzung auch die künftige Beleuchtung des Stadtparks. Baureferent Koemstedt erläuterte nochmals die aktuelle Planung, die im Außenbereich des Parks helleres Licht als im Inneren vorsieht. Farbenspiele seien derzeit noch nicht vorgesehen. Regina Liebhaber (SPD) plädierte für eine umfassende Ausleuchtung, um „dunkle Ecken zu vermeiden.