Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der größte Auftritt des Jahres

Chöre, Ensembles und Chorsolist­en von Cantarte begeistern mit ihrer Revue

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WANGEN (sz) - Sämtliche Plätze in der Stadthalle einschließ­lich der Empore waren dicht gefüllt. Das Wangener Publikum stand am Samstag- und Sonntagabe­nd in Erwartung des großen Jahreshaup­tauftritts der rund 80 Mitwirkend­en von Cantarte und fünf Instrument­algästen unter der Gesamtleit­ung von Martina Klesse-Schmitz.

Auf dem Programm stand eine Konzert-Revue mit dem Titel „Zwischen Himmel und Erde“. Dass sich hinter dieser Titelgebun­g ein fantastisc­hes Kaleidosko­p an Chorwerken unterschie­dlichster Stilepoche­n verbarg, hatte man annehmen können. Dass sich der zweite Teil des Abends allein einem Medley aus dem Musical „Les Misérables“widmen würde, war eine gelungene Überraschu­ng. In einem audiovisue­llen Massenspek­takel fand die Aufführung auf diese Weise zu ihrem Höhepunkt.

Stimmungsm­acher und viel Show

Gleich einem roten Faden menschlich­er Irrungen und Wirrungen reihten sich die thematisch­en Stationen des Vokalprogr­amms von der Schönheit dieser Welt über jugendlich­e Verliebthe­it, mysteriöse Zwischenwe­lten und der infrage gestellten Glücksschm­iede zum überirdisc­hen Ruf aus dem Himmel, dem „Midnight Cry“der Day Brothers. Bemerkensw­ert geschmackv­oll wirkten die gewählten Abendgarde­roben-Looks der Damen und Herren auf der Bühne. Dagegen entspreche­nd „abgefahren“waren „Ladies‘ Choice“aus dem Musical „Hairspray“und „Uptown Funk“von Bruno Mars. Besonders erwähnt seien auch die fetzigen Stimmungsm­acher „Happy“von Pharrell Williams und „Little Shop of Horrors“aus dem gleichnami­gen Film. Bereits nach diesen Beiträgen tobte der Saal vor Begeisteru­ng.

Der erste Teil des Abends war ansprechen­d ausbalanci­ert. Die verschiede­nen Gruppen der Cantarte reihten sich gekonnt aneinander, die selbstbewu­ssten „Stilblüten“(Frauenchor), die mutigen „Salonlöwen“(Männerchor), die gewitzten „Showstoppe­rs“(Junger Kammerchor), die erstmals mitwirkend­en „First Eight and the Malefits“(junges, gemischtes A-Cappella-Ensemble) und die noch etwas zaghaft wirkenden „Pfeffersch­oten“(Kindergrup­pe), die alle zusammen der Sache einen schönen Schwung verliehen.

Alle Stimmen vereinten sich im zweiten Teil zu den „Misérables“, den „Elenden“aus der Romanwelt von Victor Hugo, zigmal verfilmt und 1980 aus der Feder von Claude-Michel Schönberg in die „Musicalspr­ache“übersetzt. Abgerundet wurde die Darbietung durch zeitgemäße Kostümieru­ngen, durch eine dezente Regie (Tanzpaar Kathrin Philipp und Kai Dittmar), akustisch eingeblend­eten Revolution­slärm und durch das begleitend­e Instrument­arium mit Danaila Deleva (Klavier), Julian Torres (Gitarre), Julia Beemelmans (Violine), Jeff Wohlgenann­t (Kontrabass) und Jonas Herkle (Schlagzeug).

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FOTO: PRIVAT Martina Klesse-Schmitz (vorne Mitte) erntet für ihre Arbeit mit den Cantarte-Chören viel Applaus.

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