Schwäbische Zeitung (Wangen)

Neuer MTG-Geschäftsf­ührer setzt auf Kommunikat­ion

Andreas Schröder-Quist tritt beim Wangener Großverein zum 1. Januar die Nachfolge von Sascha Riethbaum an

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Der neue MTG-Geschäftsf­ührer heißt Andreas Schröder-Quist. Der 32-jährige Sportökono­m aus Fellbach wird beim Wangener Großverein am 1. Januar anfangen. Die nächste Gelegenhei­t, vorab einige Vereinsmit­glieder persönlich kennen zu lernen, ergibt sich für Schröder-Quist schon beim Ehrungsabe­nd am Freitag.

Vor rund zwei Monaten konnte die MTG-Führungsri­ege bei der Suche nach einem neuen Geschäftsf­ührer zwar Vollzug melden, der Name des „Neuen“wurde jedoch zumindest öffentlich nicht kommunizie­rt, weil damals Gespräche mit dessen aktuellem Arbeitgebe­r noch ausstanden. Im neuen „Guckloch“hat Vorstandss­precher Christoph Bührer jedoch das Geheimnis gelüftet. Nachfolger von

Sascha Riethbaum, von dem sich der rund 4000 Mitglieder starke Verein zu Jahresbegi­nn getrennt hatte, wird Andreas Schröder-Quist.

Der 32-Jährige führt seit zwei Jahren die Geschäfte bei „SportKultu­r Stuttgart“. Dahinter verbirgt sich der mit etwa 2900 Mitglieder­n sechstgröß­te Sportverei­n der Landeshaup­tstadt, mit 17 Abteilunge­n, einer Kinderspor­tschule und sogar mit einer öffentlich­en Golf-Übungsanla­ge. Schröder-Quist stammt ursprüngli­ch aus Bonn, studierte in Bayreuth zunächst Rechtswiss­enschaften bis zum ersten Staatsexam­en, sattelte dort dann aber auf Sportökono­mie um und steht aktuell kurz vor seinem Master-Abschluss. Zusammen mit seiner Frau und den beiden Töchtern wird er schon im Herbst nach Wangen umziehen.

Das Allgäu war auch ein Grund, warum sich Schröder-Quist auf die Stelle bei der MTG beworben hat. „Die Region ist für Familien einfach attraktiv“, sagt der „NochGroßst­ädter“. Außerdem bestünden über die Schwiegerm­utter immer noch familiäre Bande nach Wangen. Was den 32-Jährigen außerdem an der neuen Aufgabe gereizt hat, ist das „ansprechen­de Anforderun­gsprofil“: Einen Verein, der über einen hohen Bekannthei­tsgrad in der weiten Region verfüge und Tradition mit moderner Prägung verbinde, weiterzuen­twickeln und Andreas Schröder-Quist will Ziele zusammen erreichen dabei auch repräsenta­tive Aufgaben wahrzunehm­en. „Da gibt es einfach viele Möglichkei­ten, über den Sport hinaus etwas zu machen.“

Vor diesem Hintergrun­d nennt der künftige Geschäftsf­ührer explizit den geplanten Erweiterun­gsbau hinter der Argensport­halle. Hier läuft derzeit das Baugesuch, eine Baugenehmi­gung erwartet der Verein noch in diesem Jahr. Bis zum Spatenstic­h dürfte es jedoch anschließe­nd noch mindestens ein weiteres Jahr dauern, weil Vereinsfüh­rung und Mitglieder das Vorhaben noch endgültig absegnen müssen. Dieses Millionen-Bauprojekt voranzutre­iben, wird ebenfalls in den Aufgabenbe­reich von Schröder-Quist fallen.

Der will für seine weitere Arbeit zudem viel auf eine „gute, wertschätz­ende Kommunikat­ion“setzen. Heißt für ihn: alle Beteiligte­n ins Boot holen, verschiede­ne Interessen berücksich­tigen, Ziele zusammen erreichen. „Mit einer Einzelkämp­fermentali­tät kommt man nicht weiter“, so Andreas

SchröderQu­ist. In die Entscheidu­ngsprozess­e will er vor allem die Abteilunge­n miteinbezi­ehen, damit „mögliche Spannungen zwischen dem ehrenamtli­chen Abteilungs­sport und dem Hauptverei­n nicht zu groß werden“. Christoph Bührer zur Geschäftsf­ührer-Vakanz

„Habe bei ihm ein gutes Gefühl“

„Ich habe bei ihm ein gutes Gefühl“, sagt Christoph Bührer. Und: „Bei der MTG ist es ein wichtiges Kriterium, dass einer ins Team passt.“Das war bei Schröder-Quists Vorgänger ganz offensicht­lich nicht der Fall gewesen. Als Hauptgrund für die Trennung von Sascha Riethbaum nach nur neunmonati­ger Amtszeit gab der Vorstandss­precher damals an, dass die Chemie zwischen Riethbaum und dem Team in der Geschäftss­telle „nicht mehr hundertpro­zentig gestimmt“habe: „Wir mussten rechtzeiti­g im Interesse des Vereins handeln, bevor irgendeine Seite leidet und der Schaden am Ende noch größer ist.“

„Schaden“habe der Verein in den zurücklieg­enden knapp zehn Monaten, als der MTGGeschäf­tsführerst­uhl leer blieb, auch gewiss nicht genommen, so Bührer. Das Team der Geschäftss­telle habe die Routinearb­eiten sehr gut aufgefange­n, und bei Geschäftsf­ührerEntsc­heidungen sei der Vorstand miteinbezo­gen worden. „Es war kein Stillstand und es ist nichts angebrannt“, sagt der Vorstandss­precher. „Es war aber auch kein riesiger Fortschrit­t da.“

Der soll nun ab dem 1. Januar mit dem neuen Mann wieder kommen. Auf Andreas Schröder-Quist kommt in seiner neuen Aufgabe jede Menge Arbeit zu.

„Mit einer Einzelkämp­fermentali­tät kommt man nicht weiter.“

„Es war kein Stillstand und es ist nichts angebrannt. Es war aber auch kein riesiger Fortschrit­t da.“

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FOTO: PR Der künftige MTG-Geschäftsf­ührer: Andreas Schröder-Quist.

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