Die United Volleys setzen auf „The Rock“
Die Hessen gehen mit Trainer Stelio DeRocco in die am Samstag beginnende Saison der Volleyball-Bundesliga
FRIEDRICHSHAFEN - Drei Fragezeichen beschäftigen Fans und Experten, wenn am Samstag in der Volleyball-Bundesliga der Männer die ersten Aufschläge über das Netz fliegen. Die vielleicht wichtigste Frage ist, ob der VfB Friedrichshafen das ewige Duell mit den Volleys aus Berlin mal wieder für sich entscheiden und die Meisterschaft an den Bodensee holen kann. Weitere Fragen sind, ob die Verfolger aus Frankfurt, Düren oder Haching dem Top-Duo den Titel streitig machen können. Und wie sich der Aufsteiger aus in seiner ersten Saison schlägt.
Immerhin, die „Grizzlys“scheinen ihrer Zeit voraus zu sein. Eigentlich hatte der Verein die „Vision 2020“mit dem Ziel ausgegeben, erst in zwei Jahren ins Oberhaus aufzusteigen. Doch weil der ZweitligaMeister CV Mitteldeutschland aus finanziellen Gründen verzichtete und Verfolger VCO Berlin außer Konkurrenz gewertet wird, waren die Niedersachsen der lachende Dritte. „Die Planungen liefen aber schon länger“, verrät Manager Sascha Kucera. „Das kam für uns nicht aus dem Nichts.“So waren die Lizenzauflagen schon allesamt erfüllt, lediglich die finanziellen Voraussetzungen mussten geschaffen werden. Die sind mit einem Etat von 450 000 Euro aber eher bescheiden.
Giesen Giesens Coach ein alter Bekannter
Damit das große Abenteuer Bundesliga nicht wie in Solingen zur schmerzhaften Erfahrung wird, sollen viele Helfer mit anpacken. Eigenschaften wie Disziplin, Verantwortungsbewusstsein, Kritikfähigkeit und Einsatzbereitschaft gehören zum Leitbild des Vereins. „Ich denke schon, dass wir eine gute Mannschaft beisammen haben“, so Kucera. Nun wird die große Aufgabe sein, die Arena in Hildesheim auch zu füllen. In den ersten beiden Heimspielen gegen den Meister und die Häfler sollte das kein Problem sein. „Das sind für uns Trainingsspiele auf hohem Niveau“, so Kucera. „Da sehen wir wahrscheinlich schon die beiden Teams, die dann im Finale stehen. Unsere Wochen der Wahrheit beginnen dann im November.“Sportliche Zugpferde Giesens sind der slowenische Nationalspieler Urban Toman auf der Liberoposition und Mittelblocker Magloire Mayaula, der von den Bisons aus Bühl kam. In Itamar Stein sitzt ein altbekannter Trainer auf der Bank. „Wir sind mit den Netzhoppers, dem VC Olympia, Rottenburg und vielleicht auch Bühl auf Augenhöhe“, glaubt Sascha Kucera.
Vom Kampf um den Klassenerhalt geht’s hoch in eine komplett andere Welt – die Champions League. „The Rock“lautet der Spitzname des neuen Stelio DeRocco, der in Frankfurt die Nachfolge von Michael Warm antrat. „Nach eingehender Analyse haben wir uns entschieden, einen neuen
United-Volleys-Trainers
Impuls zu setzen“, erklärte Manager Henning Wegter kurz nachdem bekannt wurde, dass die Hessen dank eines neuen Modus in der Champions League starten dürfen. Ob der Kanadier De Rocco aber tatsächlich Berge versetzen kann, verfolgt Wegter nach seinem Wechsel zum DFB nur noch aus der Ferne. Mit dem 2,10 Meter großen kanadischen Nationalspieler Lucas van Berkel will sich United Respekt im Mittelblock verschaffen. Auch die beiden neuen Diagonalangreifer Tanner Syftestad (USA) und Milija Mrdak (Serbien) sollen das Team unberechenbarer machen.
Problem: die Identifikation der Fans
Nach dem guten dritten Platz in der Premierensaison – erst im Halbfinale stoppten die Häfler die
– ist mit der österreichischdeutschen Co-Produktion aus Innsbruck und Unterhaching auch in dieser Saison zu rechnen. Vor allem der Australier Thomas Hodges konnte zuletzt auf der Diagonalen überzeugen. „Ich glaube, wir sind um einiges stärker geworden“, gibt sich Manager Hannes Kronthaler gewohnt selbstbewusst. Die Nebengeräusche konnte man im Team von Trainer Stefan Chrtiansky indes noch nicht abstellen: Gerade einmal zwei Österreicher und ein Deutscher stehen im Kader, das wirkt in Fankreisen nicht gerade förderlich für die Identifikation. Zudem untersagte der europäische Verband CEV dem Verein, die Heimspiele im Europapokal in Innsbruck auszutragen.
Konstanz ist das Wort des Jahres in In Zuspieler Adam Kocian gab es lediglich einen Abgang, für ihn kam der Kanadier Adam Schriemer als einziger Neuzugang. Trainer Stefan Hübner und der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger verlängerten ihre Verträge gleich um fünf Jahre. Und auch in Sachen Sporthalle geht es zumindest langsam vorwärts.
Zwei Rückkehrer verstärken die
auf wichtigen Schlüsselpositionen: Tomas Kocian wechselt vom Bodensee in den Westen, während Sebastian Gevert den Angriff beleben soll. Für Trainer Stefan Falter geht’s in die zweite Saison als Chefcoach.
Zwei große Fragezeichen stehen hinter den und den Bisons aus Wo genau sie sportlich stehen, dürfte sich nach dem ersten Saisondrittel zeigen. Gleich am 1. Spieltag treffen beide Teams aufeinander. Noch im April war die Zukunft der Mannschaft vom Ammersee wegen finanzieller Problemen ungewiss. Kein gutes Omen.
Lüneburg: Powervolleys Düren Alpenvolleys Volleys Herrsching Bühl.