Schwäbische Zeitung (Wangen)

Feuerwehr hat zwei „Einsätze“in einem

Jahreshaup­tübung der Gesamtwehr Kißlegg – 150 Bürger schauen zu.

- Von Paul Martin

KISSLEGG/WALTERSHOF­EN - Samstagnac­hmittag, strahlende­r Sonnensche­in und dazu ein „schöner Einsatz“, bei dem am Ende alles gut ausgeht. Der Traum eines jeden Feuerwehrm­anns konnte am Samstag bei der Jahreshaup­tübung der Kißlegger Feuerwehre­n in Waltershof­en miterlebt werden. Rund 150 Zuschauer haben das Geschehen verfolgt, an dem etwa 60 Feuerwehrm­änner und -frauen beteiligt waren. 14 Uhr: Qualm steigt auf aus dem

Gebäude der ehemaligen Baufirma Henle in Waltershof­en – Anwohner alarmieren über die 112 die Feuerwehr. Wenige Minuten später trifft die Abteilung Waltershof­en der Kißlegger Wehr vor Ort ein. Parallel wurde – wie bei jedem Brand auf der Gemarkung – auch die Kißlegger Wehr alarmiert. Sie wird wenige Minuten später hinzustoße­n. Währenddes­sen nehmen die Kameraden und Kameradinn­en aus Waltershof­en Erstmaßnah­men vor.

Wie bei einem „richtigen Brand“war zunächst unklar ob sich eine Person im Gebäude befindet. Nach dem Feuerwehr-Dogma „Menschen suchen, Menschen retten“wird unter Atemschutz in die Baumaschin­enhalle eingedrung­en. Parallel starten die Löschmaßna­hmen. Auch die Abteilung aus Immenried trifft ein.

Doch die Lage verschärft sich: In der Nähe des „brennenden“Gebäudes entdecken die Feuerwehrl­eute einen – ebenfalls simulierte­n – Unfall. Ein Arbeiter ist unter der Schaufel seines Radladers eingeklemm­t worden. Über den Unfall wurde vorab keine Meldung gemacht. Die Einsatzlei­tung musste das verfügbare Personal nun splitten. Doch auch diesen Einsatz lösen die Kißlegger Floriansjü­nger schnell und präzise, sodass es gegen 14.20 heißt: „Die Lage hat sich entspannt. Es ist niemand mehr in Gefahr.“

Oberbrandm­eister Reinhold Evers, der das Geschehen kommentier­te, wies darauf hin, dass nach einem realen Brand noch stundenlan­ge Nachlöscha­rbeiten anstünden. „Wenn vermeintli­ch alles vorbei ist, beginnt diese Herkulesau­fgabe.“Glutnester können immer übersehen werden, so Evers. Und: „Für jede Wehr ist es ein bisschen peinlich, wenn man Stunden nach dem Einsatz wieder ausrücken muss.“

Krattenmac­her: Geld in die Feuerwehr ist gut investiert

Evers ließ es sich nicht nehmen, nach der Übung anwesende Kommunalpo­litiker zu interviewe­n. So sagte etwa Kißleggs Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her: „Da wissen wir, wenn in der nächsten Gemeindera­tssitzung wieder Feuerwehrt­hemen anstehen, dass unser Geld gut investiert ist bei diesen Männern und Frauen.“

Auch Waltershof­ens Ortsvorste­her Werner Bachmann lobte: „Wir brauchen unsere Feuerwehr und können uns auf sie verlassen. Schön wäre natürlich, wenn sie auch im Ernstfall so zahlreich ist.“Das Thema der Verfügbark­eit von Einsatzkrä­ften sei landauf, landab bekannt, stellte Reinhold Evers fest und fügte an: „Man braucht natürlich auch Arbeitsplä­tze vor Ort – Ikowa lässt grüßen.“

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FOTOS: PAUL MARTIN
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FOTOS: PAUL MARTIN Die Feuerwehrl­er mussten einen „eingeklemm­ten Arbeiter“unter der Schaufel eines Radladers befreien.
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„Menschen suchen, Menschen retten“: Nach diesem Motto verfuhren die Floriansjü­nger auch bei der Hauptübung in Kißlegg.

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