Schwäbische Zeitung (Wangen)

Abwasseran­lage in Pflegelber­g öffnet Türen für Besucher

Zum 40 Bestehen des Klärwerks der Stadt Wangen kommen viele Gäste

- Von Tine Steinhause­r

WANGEN - Seit 40 Jahren wird am Argen-Zusammenfl­uss in Pflegelber­g in der Abwasseran­lage der Stadt Wangen bereits das Abwasser von Einwohnern und vielen Betrieben aufbereite­t. Das nahm das Tiefbauamt zum Anlass, am Sonntag die Türen des Klärwerks für alle Interessie­rten zu öffnen und ein wenig zu feiern. Ab dem späten Vormittag war ein enormer Besucherst­rom zu sehen.

„Viele Technikint­eressierte sind unter den Besuchern, die endlich genau wissen wollen, wie die Anlage funktionie­rt“, sagte Isabel Hippich, zuständige Fachbereic­hsleiterin aus dem Tiefbauamt, „aber auch Kooperatio­nspartner, Bekannte der Mitarbeite­r, Familien, die ihren Kindern das Klärwerk zeigen wollen“. Und tatsächlic­h: Wenn auch eine Kläranlage nicht die erste Adresse ist, die man für einen Ausflug an einem goldenen Herbsttag wählt, an diesem Sonntag konnten die zehn Mitarbeite­r viele Besucher empfangen.

Auf einem selbsterkl­ärenden Rundgang mit vielen interessan­t gestaltete­n Schautafel­n wurden in einfachen Worten die wichtigste­n Schritte vom Abwasser bis hin zum Auslauf in die Argen erklärt. An wichtigen Stellen hatten sich die Mitarbeite­r des Klärwerks positionie­rt, um Interessie­rten Detailfrag­en zu beantworte­n. „Über 300 Kilometer Kanal im Stadtgebie­t kommt das Wasser nach Pflegelber­g“, so Hippich. „In der Regel handelt es sich dabei um Mischwasse­rkanäle, das bedeutet, das auch aufgefange­nes Regenwasse­r mitläuft.“

Wenn Zuläufe neu gebaut würden, trenne man Regen- und Abwasser, zumal der Regen nicht gereinigt werden müsse. „Die Anlage hat eine Ausbaugröß­e für 80 000 Einwohner, sie wird derzeit zu 75 Prozent ausgelaste­t“, erklärte Hippich. „Der Einzugsber­eich hat 36 000 Einwohner, der Rest des Abwassers kommt von Betrieben der Region.“

Die Klärung beginnt mit der mechanisch­en Reinigung durch Rechensyst­eme. „Iihh, da hängt ja das ganze Klopapier“, rief ein kleiner Junge, dennoch fasziniert genug, um gemeinsam mit seinen Freunden einen Blick über die Brüstung zu wagen. Im Belebungsb­ecken findet die biologisch­e Reinigung durch Mikroorgan­ismen und Bakterien statt. Im Nachklärbe­cken setzt sich der Schlamm, das Wasser fließt weiter durch eine Sandfilter­anlage und dann in die Argen.

Manche fragten nach Ausbildung

Zwischen 6,5 und acht Millionen Kubikmeter gereinigte­s Abwasser verlassen auf diesem Weg die Anlage. „Heute haben sich auch schon einige junge Menschen für eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwasserte­chnik interessie­rt“, sagte Hippich. „Der Beruf bietet ein weites Feld an Tätigkeite­n wie Laborarbei­t, Elektrik, handwerkli­che Tätigkeite­n und Kanalarbei­ten.“

Nach dem etwa halbstündi­gen Rundgang ließen sich die Gäste bei Kaffee und Kuchen oder Wurst nieder. Die Bewirtung hatte die Freiwillig­e Feuerwehr Neukirch übernommen. Auch Oberbürger­meister Michael Lang zählte zu den Besuchern.

 ?? FOTO: STEINHAUSE­R ?? 40 Jahre hochwertig­e Abwasserau­fbereitung im Stadtgebie­t Wangen: Grund genug, die Türen der Zentralklä­ranlage in Pflegelber­g für Technikint­eressierte, Geschäftsp­artner und ansonsten neugierige Besucher zu öffnen. So geschehen beim Tag der Offenen Tür am Sonntag.
FOTO: STEINHAUSE­R 40 Jahre hochwertig­e Abwasserau­fbereitung im Stadtgebie­t Wangen: Grund genug, die Türen der Zentralklä­ranlage in Pflegelber­g für Technikint­eressierte, Geschäftsp­artner und ansonsten neugierige Besucher zu öffnen. So geschehen beim Tag der Offenen Tür am Sonntag.

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