OB will bei Humbrechtser Ferienanlage vermitteln
Gespräche mit beiden Seiten für November geplant
WANGEN (jps) - Das Vorhaben der Gastronomen-Familie Leonhardt hat für großes Aufsehen gesorgt, und der Gegenwind im Niederwangener Ortschaftsrat war deutlich: Die geplante Ferien- und Freizeitanlage in Humbrechts mit Wohnmobilstellplätzen, Bungalows und Wellnessbereich dürfte nach deren Bekanntwerden auch in nächster Zeit Anlass für Diskussionen sein. In diese will sich auch OB Michael Lang einschalten.
Lang hatte das bei der Bürgerversammlung am Donnerstag vergangener Woche angekündigt. Am Montag präzisierte er auf Nachfrage, eine „wohlwollende Vermittlerrolle“einnehmen zu wollen – und zwar in Richtung beider Seiten.
Der Rathauschef äußerte im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“Verständnis für die Haltungen. Zum einen für die Pläne der Leonhardts. Wie bei anderen Betrieben auch sei es Aufgabe der Stadt, deren Zukunftsfähigkeit zu fördern. In diesem Fall der dortigen Gastronomie. Derlei Interessen seien berechtigt, zumal die bisherige Prüfung ergeben habe, dass das Vorhaben „prinzipiell möglich“sei.
Zugleich müsse die Verwaltung auch die Sichtweise von Kritikern „ernst nehmen“. Dazu zählen, wie zuletzt im Ortschaftsrat geäußert, mögliche Verkehrsprobleme, aber auch der Erhalt des Charakters der Ortschaft Niederwangen und des Weilers Humbrechts. Entsprechend kündigte Lang Gespräche mit den Beteiligten für November an.
Laut OB dürfe bei der anstehenden Debatte keine Rolle spielen, dass Hans-Jörg Leonhardt politisch aktiv ist. Zum Hintergrund: Dieser sitzt für die CDU im Kreistag, ist seit kurzem Fraktionsvorsitzender seiner Farben im Wangener Gemeinderat und Mitglied des Ortschaftsrats Niederwangen. Bei der dortigen Debatte hatte Leonhardt zuletzt wegen Befangenheit in den Zuhörerreihen Platz nehmen müssen. Gleiches gilt für möglicherweise anstehende Diskussionen im Gemeinderat. Lang: „Herr Leonhardt darf wegen seiner Aufgaben weder Vor- noch Nachteile haben.“Wichtig sei, dass man über das Vorhaben an sich diskutiert.
Ungeachtet der Vermittlerrolle sieht der OB in dem geplanten Projekt auch Ansätze für die Gesamtstadt: Der Wohnmobilstellplatz im Vorderen Ebnet sei „stark und manchmal überfrequentiert“. Deswegen täte Wangen eine „stadtnahe Alternative gut“. Auch vor dem Hintergrund, dass die Stadt Interesse an einem wachsenden Tourismussektor habe, auch für Wohnmobilreisende.