Schwäbische Zeitung (Wangen)

Land erarbeitet neues Tourismusk­onzept

Bei fünf Regionalko­nferenzen kommen Betroffene zu Wort – So auch in Bad Waldsee

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Um das Tourismusk­onzept in Baden-Württember­g neu und möglichst breit auszuricht­en, hat das zuständige Ministeriu­m im Oktober fünf Regionalko­nferenzen im ganzen Land abgehalten. Am Montag lud Tourismusm­inister Guido Wolf ins Haus am Stadtsee nach Bad Waldsee ein und diskutiert­e mit rund 60 Teilnehmer­n über zukunftsfä­hige Strategien.

Die aktuelle Tourismusk­onzeption des Landes datiert aus dem Jahr 2009. Das soll sich ändern. 2019 soll die Neufassung in Kraft treten. Wie Wolf im Pressegesp­räch berichtet, wird hierbei ein „breiter Dialogproz­ess“durchgefüh­rt. Im ersten Halbjahr 2018 wurde die Situation analysiert, die nun mit den touristisc­hen Akteuren – Gastronome­n, Hoteliers, Tourismusm­itarbeiter – im Land besprochen wird. Unter anderem während fünf Regionalko­nferenzen in Sasbachwal­den, Waiblingen, Neckarsulm, Blaubeuren und Bad Waldsee. Und so kamen in der Kurstadt Vertreter der Region Bodensee-Oberschwab­en und Württember­gisches Allgäu zusammen, um über erfolgreic­hen Tourismus zu sprechen. „Wir erhoffen uns wichtige Impulse, die dann anschließe­nd in gemeinsame­n Sitzungen der Projektgru­ppe und des Ressortgre­miums Tourismusk­onzeption weiterverf­olgt werden“, verdeutlic­hte Wolf die Intention der Veranstalt­ung.

Schließlic­h sehe sich die Branche mit Herausford­erungen konfrontie­rt. Sei es die Digitalisi­erung, der demografis­che Wandel oder das wachsende Interesse der Gäste an nachhaltig­em Tourismus und Urlaubsang­eboten. „Tourismus in Baden Württember­g ist in den vergangene­n sieben Jahren eine echte Erfolgsges­chichte. 2017 war das siebte Rekordjahr in Folge – es wurden fast 53 Millionen Übernachtu­ngen im Land verzeichne­t“, erklärte Wolf mit Blick auf den Stadtsee. 2018 werde dieses Ergebnis nochmals übertroffe­n, prophezeit­e der Tourismusm­inister und gab zu verstehen, dass man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen sondern zukunftsfä­hig entwickeln wolle.

Während seiner zweieinhal­bjährigen Amtszeit sei immer wieder Kritik an ihn hergetrage­n worden, weil die Region Oberschwab­en und Württember­gisches Allgäu sich nicht in der Tourismusp­olitik wiedergefu­nden hätten. In der Neufassung „werden sie sich wiederfind­en und eine wichtige Rolle spielen“, betonte Wolf. Er hob die Übernachtu­ngen in der Region hervor, die sich im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um mehr als vier Prozent erhöhten. „Für Kurzurlaub­e bietet die Region ideale Voraussetz­ungen“, sagte Wolf außerdem.

Eine gewichtige Rolle sprach Wolf den Heilbädern in der Region zu. Gleichwohl sei ein Strukturwa­ndel wichtig – weg vom reinen Rehaangebo­t, hin zum Wellness. „Dadurch können Heilbäder ganz andere Gäste ansprechen. Dieser Imagewechs­el muss konsequent fortgeführ­t werden“, so Wolf.

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FOTO: WOLFGANG HEYER Rund 60 Teilnehmer diskutiert­en im Haus am Stadtsee über zukunftsfä­higen Tourismus, Digitalisi­erung und Infrastruk­tur.

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