Land erarbeitet neues Tourismuskonzept
Bei fünf Regionalkonferenzen kommen Betroffene zu Wort – So auch in Bad Waldsee
BAD WALDSEE - Um das Tourismuskonzept in Baden-Württemberg neu und möglichst breit auszurichten, hat das zuständige Ministerium im Oktober fünf Regionalkonferenzen im ganzen Land abgehalten. Am Montag lud Tourismusminister Guido Wolf ins Haus am Stadtsee nach Bad Waldsee ein und diskutierte mit rund 60 Teilnehmern über zukunftsfähige Strategien.
Die aktuelle Tourismuskonzeption des Landes datiert aus dem Jahr 2009. Das soll sich ändern. 2019 soll die Neufassung in Kraft treten. Wie Wolf im Pressegespräch berichtet, wird hierbei ein „breiter Dialogprozess“durchgeführt. Im ersten Halbjahr 2018 wurde die Situation analysiert, die nun mit den touristischen Akteuren – Gastronomen, Hoteliers, Tourismusmitarbeiter – im Land besprochen wird. Unter anderem während fünf Regionalkonferenzen in Sasbachwalden, Waiblingen, Neckarsulm, Blaubeuren und Bad Waldsee. Und so kamen in der Kurstadt Vertreter der Region Bodensee-Oberschwaben und Württembergisches Allgäu zusammen, um über erfolgreichen Tourismus zu sprechen. „Wir erhoffen uns wichtige Impulse, die dann anschließend in gemeinsamen Sitzungen der Projektgruppe und des Ressortgremiums Tourismuskonzeption weiterverfolgt werden“, verdeutlichte Wolf die Intention der Veranstaltung.
Schließlich sehe sich die Branche mit Herausforderungen konfrontiert. Sei es die Digitalisierung, der demografische Wandel oder das wachsende Interesse der Gäste an nachhaltigem Tourismus und Urlaubsangeboten. „Tourismus in Baden Württemberg ist in den vergangenen sieben Jahren eine echte Erfolgsgeschichte. 2017 war das siebte Rekordjahr in Folge – es wurden fast 53 Millionen Übernachtungen im Land verzeichnet“, erklärte Wolf mit Blick auf den Stadtsee. 2018 werde dieses Ergebnis nochmals übertroffen, prophezeite der Tourismusminister und gab zu verstehen, dass man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen sondern zukunftsfähig entwickeln wolle.
Während seiner zweieinhalbjährigen Amtszeit sei immer wieder Kritik an ihn hergetragen worden, weil die Region Oberschwaben und Württembergisches Allgäu sich nicht in der Tourismuspolitik wiedergefunden hätten. In der Neufassung „werden sie sich wiederfinden und eine wichtige Rolle spielen“, betonte Wolf. Er hob die Übernachtungen in der Region hervor, die sich im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als vier Prozent erhöhten. „Für Kurzurlaube bietet die Region ideale Voraussetzungen“, sagte Wolf außerdem.
Eine gewichtige Rolle sprach Wolf den Heilbädern in der Region zu. Gleichwohl sei ein Strukturwandel wichtig – weg vom reinen Rehaangebot, hin zum Wellness. „Dadurch können Heilbäder ganz andere Gäste ansprechen. Dieser Imagewechsel muss konsequent fortgeführt werden“, so Wolf.