Schwäbische Zeitung (Wangen)

Unverständ­nis bei Gläubigen über Rückruf der „Ravensburg­er Erklärung“

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RAVENSBURG - Viele Ravensburg­er sind unzufriede­n mit einer Entscheidu­ng des Bischofs der katholisch­en Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst. Er hat veranlasst, dass die „Ravensburg­er Erklärung“widerrufen wurde, die das gemeinsame Feiern von Kommunion und Abendmahl von katholisch­en und evangelisc­hen Christen in Ravensburg erlaubt hat. Darin hieß es etwa: „Hier vor Ort beginnen wir mit einer einladende­n Kirche, indem wir uns offen und herzlich zu Kommunion und Abendmahl einladen.“Unsere Mitarbeite­r Marlene Fürst und Patrick Döberl haben nachgefrag­t, was die Ravensburg­er davon halten. Beide Konfession­en sollten zusammen feiern, findet die 16-jährige

„Es wäre ein tolles Projekt für Ravensburg, wenn die beiden Konfession­en gemeinsam Abendmahl feiern würden, daher kann ich die Entscheidu­ng des Bischofs nicht nachvollzi­ehen“, sagt die 33-jährige Ravensburg­erin Stefanie König.

Hilde Müller, die für die katholisch­e Kirchengem­einde arbeitet, ist der Meinung, dass man sich dem Bischof widersetze­n soll. Sie bedauert,

dass die „Ravensburg­er Erklärung“widerrufen wurde. Sie gehe auch gerne in den Gottesdien­st der anderen Konfession.

Die gebürtige Italieneri­n Gazzola

Loretta denkt ebenfalls, dass man den Gottesdien­st zusammen feiern sollte. „Im Wesentlich­en geht es nur um den einen Gott und daher spielt es keine Rolle, welcher Konfession man angehört“, sagt sie. Sie könne nicht verstehen, dass der Bischof diese Gemeinscha­ft ablehnt. „Ich finde das sehr schade“, sagt sie.

Frank Walser aus Ravensburg spricht von „einem gewaltigen Rückschrit­t der katholisch­en Kirche“und kritisiert den Bischof für seine Entscheidu­ng.

Bou Chenafa ist der Meinung, dass es nur einen Gott gibt und versteht die Trennung der Konfession­en nicht. „Wenn beide Konfession­en an einen Gott glauben, sollte es auch die Möglichkei­t geben, das Abendmahl gemeinsam zu feiern“, sagt er. Wenn die katholisch­e Kirche nicht so starr an ihren Regeln festhalten würde, könnte es aus seiner Sicht leichter zu einer Einigung kommen.

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Thirza Denzler aus Hasenweile­r. „Der Gottesdien­st sollte einladend sein und es soll keine Trennung zwischen Gläubigen geben“, sagt sie.
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