„Das wird ein richtig cooles Teil“
Rat segnet Pläne für eine Strecke für Mountainbiker im Buchwald ab
WANGEN (jps) - Eine eigene legale Strecke für Mountainbike-Fahrer kommt in Sichtweite: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung Verwaltungspläne für einen rund 900 Meter langen „Trail“im Buchwald zwischen Epplings und Gießen einstimmig befürwortet. Der Beschluss wurde aber unter der Voraussetzung gefasst, dass die Strecke auch genehmigungsfähig ist. Dabei spielt der Naturschutz eine große Rolle.
Diesen betonten bei der Debatte mehrere Stadträte, wie Hans-Jörg Leonhardt (CDU), Gerhard Lang (SPD) und Siegfried Spangenberg (GOL). Lang wies dabei auf den besonderen Charakter des in Frage kommenden Geländes hin: „Buchenwälder stehen unter strengerem Schutz als andere Wälder.“Dieser Fakt könne Ausschlusskriterium für die städtischen Pläne sein. Deshalb wurde der Passus der Genehmigungsfähigkeit in den Vorschlag eingebaut, der ansonsten auf Zustimmung stieß – oder wie es Rainer Kipper (Freie Wähler) formulierte: „Das wird ein richtig cooles Teil.“
Davon war im Grundsatz auch Gästeamtsleiterin Belinda Unger überzeugt, die auf den Bedarf an Möglichkeiten für die Trendsportart ebenso hinwies wie die Nähe des Buchwalds zur Strecke eines geplanten Projekts zum Aufbau länderübergreifender Mountainbike-Strecken. Vor allem erhofft sich die Stadt eine „gewisse Lenkung“der Sportler.
Denn bis dato sind diese zumeist illegal in den Wäldern unterwegs, wie Paul Müller (CDU) mit Blick auf das Landeswaldgesetz verdeutlichte. Allein im Buchwald gebe es schon jetzt „mindestens fünf“illegale Trails.
Planung noch dieses Jahr
Deshalb war den Räten der Vorteil der „Kanalisierung“der Mountainbiker so wichtig, wie GOL-Fraktionschef Tilman Schauwecker erklärte. Aber nicht nur das. Aus allen Fraktionen kamen Nachfragen zur Haftung. Die Antwort von Belinda Unger: Kommt die Strecke „stellen wir unsere Grundstücksbesitzer von der Haftung frei und übernehmen die Verkehrssicherungspflicht“. Dies sei bei Wanderwegen und Langlaufloipen lang geübte Praxis, denn: „Sonst würden die uns gar nicht über ihre Grundstücke lassen.“
Gleichwohl schränkte OB Michael Lang ein: „Wir können das nur solange machen, wie wir das beherrschen können.“Heißt: Angesichts des noch unklaren Ausmaßes der Nutzung hofft er auf Unterstützung durch die Mountainbiker selbst – etwa in Form eines Vereins oder durch den Anschluss an einen bestehenden Klub, wie Unger vorschlug. „Wir sind darauf angewiesen, dass wir nicht alleine da stehen“, so der Rathauschef.
Wie bereits berichtet, soll die Strecke nach dem „Okay“aus dem Rat noch in diesem Jahr geplant werden. Stimmen übergeordnete Behörden zu, könnte 2019 gebaut werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 150 000 Euro bei einer Förderquote von 60 Prozent.