Isny folgt seinem Energieleitbild 2020
Zustimmung zur Fortführung des European Energy Award
ISNY - Isny hat erneut eine hohe Zielerreichung beim European Energy Award für 2018 erreicht. „Wir sind wieder ‚eea-Gold-Stadt’ und haben beim Audit 78 Prozent erreicht“, berichtet Bürgermeister Rainer Magenreuter am Montagabend im Gemeinderat erfreut. Andrea Pezold vom zuständigen Fachbereich im Rathaus, Hellen Maus vom Regionalen Energieforum Isny (REFI) und Walter Göppel von der Energieagentur Ravensburg stellten die weiteren Ergebnisse im jährlichen Energiebericht vor.
Pezold zeigte anhand vieler Grafiken, wie sich der Energieverbrauch der städtischen Gebäude im Vergleich zum Basisjahr 2013, in 2017 entwickelt hatte. Insgesamt hat sich der Verbrauch bei rund einer Million Euro eingependelt und ist leicht gestiegen.
Schulen verursachen die höchsten Kosten
Die Schulen gehörten in allen Bereichen zu den größten Kostenverursachern, zeigte Pezold auf. „Das Gymnasium sticht hier beim Verbrauch heraus, hat aber auch eine sehr große Fläche. Am meisten Strom braucht die neue Mensa – das sei der Nutzung geschuldet.“Potenzial gebe es nach wie vor bei der Straßenbeleuchtung, obwohl der Verbrauch dank Einsatz der LED-Leuchtmittel schon stark abgenommen habe. „Hier sollte der Wechsel auf energiesparende Leuchtmittel weiter vorangetrieben werden“, empfahl sie.
Die Ziele des Energieleitbildes 2020, den Anteil im Bereich Heizung auf 80 Prozent regenerative Energieträger umzustellen und Strom ausschließlich aus ökologischer Erzeugung zu nutzen, sind greifbar nahe. Bereits 2015 wurde das Ökostromziel erreicht. Geheizt wurden städtische Liegenschaften im Jahr 2017 zu rund 76 Prozent aus regenerativen Energien. Peter Clement (SPD) befürwortete eine höhere Zielsetzung. Pezold verwies auf den Beschluss des Gemeinderats, der dies so festgelegt hat, außerdem „heißt das ja nicht, dass wir dann an diesem Punkt stehen bleiben“, erwidert sie.
Zu Quartierskonzept und Nahwärme gab Claus Fehr vom Bauamt an, „Neubauten werden nach sehr hohen Energiestandards gebaut.“Die Verlegung einer Nahwärmeleitung zum Beispiel zum Mittelösch, das sind circa 1,8 Kilometer, lohne nicht, da die Abnahme viel zu gering sei. Deshalb konzentriere man sich auf die Innenstadt.
Schmalzbrunnen verbraucht viel Wasser
Der Schmalzbrunnen in der Wassertorstraße sticht erneut mit einem angestiegenen Verbrauch hervor. Der Durchfluss sei erneut gedrosselt worden, sagte Pezold. „Ich habe das im Blick“, versichert sie. Walter Göppel lobt Isny und seine Fortschritte in der Umsetzung des Energiekonzepts: „Mit diesem Ergebnis spielen wir in der Championsleague“. Über 55 Kommunen in der Region haben sich in der letzten Runde für den European Energy Award beworben und sich auditieren lassen. 43 davon konnten die Kriterien erfüllen, nur zehn davon erhielten, wie Isny, die goldene Auszeichnung.
Im Folgenden gab Göppel den Räten einen Überblick, wo sich noch Potenziale abzeichnen. In den sechs Handlungsfeldern habe Isny vor allem im Bereich Kommunale Gebäude und Anlagen aufgeholt, bei der
Energieeffizienz für Strom und Wasser sei allerdings noch viel „Luft nach oben“. In den Handlungsfeldern „Interne Organisation“und „Kommunikation und Kooperation“konnten die ohnehin schon hohen Ziele noch übertroffen werden. Dies sei vor allem Hellen Maus als Koordinatorin zuzuschreiben, betont Göppel. Die Handlungsempfehlung beschränke sich hier auf ein energieeffizientes und nachhaltiges Beschaffungswesen mit Lebenszyklusbetrachtung. Mit der Gemeinde Bad Waldsee ist Isny in Gesprächen, denn „man kann immer voneinander lernen“, betont Göppel.
Hellen Maus fasst zusammen, „die vorgestellten Ergebnisse sind die Produkte unserer Arbeit, damit wollen wir eine nachhaltige Stadtentwicklung fördern.“Sie schlägt vor, die eea-Re-Zertifizierung, die im Jahr 2022 wieder ansteht, fortzuführen. Die Kosten betragen für die Stadt in den nächsten vier Jahren rund 6000 Euro im Jahr. Darin enthalten sind der Programmbeitrag, Kosten für den eea-Berater der Energieagentur, den Berater für die ReZertifizierung und einen externen Auditor. Die Räte stimmten dem Beschlussvorschlag einstimmig zu. „Wir haben auf diesem Gebiet noch viel vor und lassen nicht nach“, erklärt Magenreuter.