Die Übergangsjacke
Eisbären, einige Fledermaus-Arten und 82 Prozent von Kaliforniens heimischen Süßwasserfischen sind durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht. Jetzt schlägt auch der Textilverband Alarm: Die Übergangsjacke kämpft ums Überleben.
Die Älteren unter den Lesern werden sich vielleicht erinnern: Das war eine leichte Jacke oder ein Mäntelchen, tragbar im Übergang zwischen Winter und Sommer sowie Sommer und Winter. Frühling und Herbst nannte man diese Perioden übrigens. Auch sie sind mittlerweile so gut wie ausgerottet. Der Sommer dauerte in diesem Jahr so lange an, dass nun, Ende Oktober, der Winter und erste Schneefälle von einem auf dem anderen Tag vor der Türe stehen. Wenn noch vor Kurzem ein leichtes Jäckchen gefragt war, dann höchstens morgens auf dem Weg zur Arbeit. Mittags saßen selbst im Oktober viele Menschen kurzärmlig im Straßencafé. Ein Mantel? Fehlanzeige! Söckchen? Iwo! Und Regenschirme hat seit Monaten keiner mehr gebraucht.
Wie sagten schon die Cree-Indianer? Erst, wenn die Kollektionen der Übergangsjacken ersatzlos gestrichen werden, leichte Ankle-Boots keinen Absatz mehr finden und keinerlei Looks für kühle SommerAbende mehr kreiert werden, werdet ihr feststellen, wie schön es doch war, zwischen Sommertop und Daunenjacke modisch noch ein paar andere Auswahlmöglichkeiten zu haben! (iw)