„In die Kleintierzucht hineingeboren“
Kleintierschau in Kißlegg – Auch Vereinsjugend stellt aus
KISSLEGG - Unweit des Zellerseeufers hat es wieder geschnattert, gequakt und gekräht: Am Wochenende hat der Kißlegger Kleintierzuchtverein „Z536“zu seiner jährlichen Lokalschau ins Vereinsheim am Galgenbühl geladen.
Hochzufrieden mit dem bewährten Ablauf der Lokalschau zeigte sich am Sonntagmittag der Vorsitzende der örtlichen Kleintierzüchter
Klaus Kant. An die 500 Besucher waren an Samstag und Sonntag gekommen. Bestaunen konnten sie die Prachttiere von 20 Züchtern – wohlgemerkt allesamt Mitglieder des Kißlegger Vereins. Die etwa 300 Gänse, Hühner, Kaninchen und Tauben wurden zuvor von unabhängigen Preisrichtern bewertet, um die Vereinsmeister zu ermitteln (siehe Kasten). „Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir noch aus den eigenen Reihen eine schöne Schau zusammenkriegen. Das entspricht nicht dem allgemeinen Trend“, erklärt Klaus Kant.
Dem „allgemeinen Trend“zufolge engagieren sich auch immer weniger Jugendliche in der Kleinzucht. Die beiden jungen Kißlegger Züchter Simon und Johannes Schwingshackl widersprechen dem. Mit acht Kaninchen und sechs Tauben waren sie bei der Lokalschau vertreten. „Wir züchten praktisch seit unserer Kindheit“, erzählt der 18-jährige Simon. Über ihren Opa wurden die Brüder, wie sie sagen, „in die Kleintierzucht hineingeboren“. Der Opa, Anton Wespel, zeigte sich mächtig stolz über das Engagement der Enkel für das zeitaufwendige Hobby. Täglich verbringe er mindestens eine Stunde bei seinen Tieren. Aber: „Ich habe das nie zusammengerechnet, wie viel Zeit dafür draufgeht. Es ist ja mein Hobby.“
Wenn Simon und Johannes mit gleichaltrigen über dieses Hobby reden, können sie oft mit der gleichen Reaktion rechnen: „Die meisten finden’s witzig“, weiß Simon. Dass man, um sich in bei den Züchtern einzubringen, nicht „hineingeboren“sein muss, ist Klaus Kant wichtig. Alle jungen Leute, die Interesse an Kleintieren hätten, seien beim Z536 willkommen. „Bei unseren Treffen – immer am zweiten Freitag im Monat – kann jeder vorbeikommen. Auch rein informativ.“