Spediteure halten sich nicht an Regeln
BERLIN (sz) - Bei jedem zweiten Lastwagen, der in Deutschland kontrolliert wird, findet die Polizei Regelverstöße. Mit überschrittenen Lenkzeiten, überladenen Transportern, abgefahrenen Reifen und verbotenen Sonntagsfahrten wollen sich die schwarzen Schafe der Transportbranche einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz sichern. Besonders osteuropäische Lastwagen fallen hierbei vermehrt auf – so Verkehrsexperten. Neue Strafen sollen helfen, aber es gibt zu wenig Kontrolleure.
Beim Transport wird auch in Baden-Württemberg und Bayern gerne geschummelt, wie die Zahlen zeigen: Mehr als die Hälfte der kontrollierten Lastwagen verstieß 2017 gegen Transportrichtlinien oder wies technische Mängel auf: Bei 109 000 kontrollierten Lastwagen wurden 59 000 Verstöße festgestellt. Bei 3800 Bussen, die von der Polizei kontrolliert worden waren, registrierten die Beamten 4600 Ordnungswidrigkeiten. 832 der Verstöße, sowohl bei den Lastwagenals auch den Buskontrollen, wurden mit einer Gewinnabschöpfung bestraft. Damit erzielte das Land eine Gesamtsumme von rund 1,3 Millionen Euro bei der Gewinnabschöpfung.
Die Bayerische Polizei kontrollierte 2017 rund 80 000 Lastwagen und 3300 Busse. Bei 484 Fällen wurde die Gewinnabschöpfung mit einem Gesamtbetrag von bisher festgesetzten 600 800 Euro angewandt. (seli)