Schwäbische Zeitung (Wangen)

Jacken haben bei Messeratta­cke Schlimmere­s verhindert

21-jähriges Opfer wurde in Bad Wurzach zwar schwer, aber nicht lebensgefä­hrlich am Oberbauch verletzt

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Einige Details zu den Umständen und Hintergrün­den der Messeratta­cke vom vergangene­n Donnerstag in Bad Wurzach hat die Staatsanwa­ltschaft Ravensburg nun auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“bekanntgeg­eben.

Einem 45-jährigen Mann wird vorgeworfe­n, um die Mittagszei­t auf den Freund seiner Tochter erst eingeschla­gen und dann mit einem Taschenmes­ser eingestoch­en zu haben. Die beiden jungen Leute – er 21 Jahre, sie 18 Jahre alt – hatten sich gegen 13 Uhr vor dem Schloss getroffen. Mutmaßlich­es Motiv der Messeratta­cke, so Oberstaats­anwalt Karl-Josef Diehl am Montag, sei nach den bisherigen Erkenntnis­sen, dass der Mann, ein türkischer Staatsange­höriger, „gegen diese Beziehung beziehungs­weise Freundscha­ft seiner Tochter ist“.

Angaben des Beschuldig­ten und von Zeugen weichen ab

Was sich genau vor dem Schloss ereignet hat, steht laut Diehl noch nicht in vollem Umfang fest. „Die bisherigen Angaben des Beschuldig­ten weichen von den Angaben der weiteren Personen, die bei der Auseinande­rsetzung zugegen waren, ab.“Der Haftrichte­r beim Amtsgerich­t Ravensburg habe jedoch aufgrund des derzeitige­n Ermittlung­sstandes einen dringenden Tatverdach­t für ein Vergehen der gefährlich­en Körperverl­etzung angenommen und Haftbefehl erlassen. Dieser wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Das 21-jährige Opfer, ein in Stuttgart lebender Asylbewerb­er, und die Tochter des Tatverdäch­tigen unterhalte­n laut Oberstaats­anwalt Diehl erst „seit Kurzem eine freundscha­ftliche Beziehung“.

Der junge Mann „hat bei der Auseinande­rsetzung eine Stichverle­tzung im Oberbauch sowie Prellungen am Kopf erlitten“. Die Stichverle­tzung sei zwar „letztendli­ch nicht lebensgefä­hrlich“, so der Oberstaats­anwalt, „sie hätte jedoch gegebenenf­alls schwerwieg­ender sein können, wenn der Geschädigt­e nicht mit zwei Jacken bekleidet gewesen wäre“.

Die Ermittlung­en zu weiteren Einzelheit­en des Tathergang­s sowie den Hintergrün­den der Tat laufen.

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ARCHIVFOTO: NIN Der Vorplatz des Bad Wurzacher Schlosses war am vergangene­n Donnerstag der Tatort.

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