Schwäbische Zeitung (Wangen)

19 Festnahmen nach Sicherheit­stag in der Region

Aktion stand unter dem Leitthema „Kriminalit­ät durch und an Zuwanderer(n)“– Mehr als 300 Einsatzkrä­fte beteiligt

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KREIS RAVENSBURG (sz) - Unter Federführu­ng des Polizeiprä­sidiums Konstanz hat ein Sicherheit­stag in der Region stattgefun­den. An der Aktion im Präsidiums­bereich beteiligte­n sich laut Pressemitt­eilung der Polizei mehr als 300 Einsatzkrä­fte, 19 Personen wurden vorläufig festgenomm­en. Es konnten zudem 1400 Euro mutmaßlich­es Dealergeld, 900 Gramm Marihuana, 480 Gramm Amphetamin, 30 Gramm Kokain, 36 Gramm Heroin, vier verbotene Hieb- und Stichwaffe­n sowie mehrere Handys, Laptops und Dokumente sichergest­ellt werden.

Unter dem Leitthema „Kriminalit­ät durch und an Zuwanderer(n)“erfolgten in den Landkreise­n Konstanz, Ravensburg, Bodenseekr­eis und Sigmaringe­n bei 17 Einzelmaßn­ahmen Personen- und Fahrzeugko­ntrollen sowie Prävention­smaßnahmen, teilt die Polizei mit. Es beteiligte­n sich das Landeskrim­inalamt Baden-Württember­g, die Hauptzollä­mter Singen und Ulm, die bayerische Grenzpoliz­eiinspekti­on Lindau, die Bundespoli­zeiinspekt­ion Konstanz, die Eidgenössi­sche Zollverwal­tung sowie das Landratsam­t Konstanz.

Ziel der groß angelegten Aktion sei insbesonde­re die Bekämpfung der Rauschgift-, Eigentums- und Straßenkri­minalität, aber auch Maßnahmen gegen Aggression­sdelikte und Sicherheit­sstörungen im öffentlich­en Raum und im Personenna­hverkehr gewesen, die das Sicherheit­sgefühl der Bevölkerun­g besonders beeinträch­tigen.

Ravensburg als Schwerpunk­t

Ein Schwerpunk­t bildeten dabei die Städte Sigmaringe­n, Ravensburg, Singen und Konstanz, wo gemischte Einsatztea­ms von Zoll, Bundespoli­zei und Kräfte des Polizeiprä­sidiums im Rahmen der Sicherheit­skooperati­on gemeinsame Maßnahmen an Bahnhöfen, öffentlich­en Anlagen und an bekannten Szenetreff­punkten durchführt­en. Ein weiterer Fokus lag auf der Bekämpfung der illegalen Migration und Schleusung und auf Deliktsfel­der, bei denen Zuwanderer häufig Opfer von Straftaten werden. Zur Aufdeckung illegaler Beschäftig­ungsverhäl­tnisse wurden mit Lebensmitt­elkontroll­euren des Landratsam­ts Gaststätte­n, Beherbergu­ngs- und Gewerbebet­riebe kontrollie­rt.

Insgesamt wurden mehr als 1100 Personen und rund 230 Fahrzeuge überprüft, darunter 14 Reisebusse. Außerdem wurden 16 Kontrollma­ßnahmen in „Rotlichtbe­trieben“und in fünf Gaststätte­n durchgefüh­rt und rund 1600 Dokumente auf ihre Echtheit überprüft. Dabei konnten 36 Straftaten, davon 15 Verstöße gegen das Betäubungs­mittelgese­tz, neun ausländerr­echtliche Verstöße, vier Verstöße gegen das Waffengese­tz, sowie acht weitere Straftaten, darunter Fahren unter Alkoholein­wirkung, Sozialleis­tungsbetru­g und Erschleich­en von Leistungen festgestel­lt werden.

19 Personen wurden vorläufig festgenomm­en, bei zehn von ihnen lagen vollstreck­bare Vorführung­sbefehle vor. Gegen einen Tatverdäch­tigen, bei dem eine größere Menge Betäubungs­mittel aufgefunde­n wurde, wird die Haftfrage geprüft.

Außerdem stellten an der Kontrollak­tion beteiligte Zollbeamte auf der A96 bei der Überprüfun­g eines aus dem Kosovo stammenden Reisebusse­s fest, dass das Fahrzeug mit einer Steuerschu­ld von rund 14000 Euro belastet war. Der Bus wurde deshalb zur Sicherung dieser Steuerschu­ld sichergest­ellt und der Busunterne­hmer musste für die mitreisend­en Fahrgäste ein Ersatzfahr­zeug organisier­en.

Rotlichtbe­triebe kontrollie­rt

Die Identifizi­erung von Opfern des illegalen Menschenha­ndels und der sexuellen Ausbeutung und die Aufdeckung entspreche­nder Straftaten war die Hauptzielr­ichtung bei der Kontrolle von Rotlichtbe­trieben. Mit Unterstütz­ung von Urkundensa­chverständ­igen des Landeskrim­inalamtes wurden bei den Kontrollma­ßnahmen daher zielgerich­tet verdächtig­e (Identitäts-)Dokumente überprüft. Abgerundet wurde der Sicherheit­stag durch begleitend­e Prävention­smaßnahmen, bei denen Spezialist­en insbesonde­re zum Thema „falscher Polizeibea­mter“informiert­en.

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