Vierbeinige Stars
Interessanter Nachmittag mit Kißlegger Rettungshundestaffel
KISSLEGG - Zwei quicklebendige Vierbeiner, Rüde Akai und Hündin Afri, die vor Freude und Tatendrang dauernd mit ihren Schwänzen wedelten, waren die Stars, als Dr. Thomas Höll zusammen mit Corinna Merten die von ihm gegründete Malteser-Rettungshundestaffel vorstellte.
Er erzählte 40 Kißlegger Kolpingleuten und Gästen kurzweilig und humorvoll viel Interessantes über Rettungshunde. 5 Ehrenamtliche trainieren 2 Mal pro Woche mit 9 zum Teil in der Ausbildung befindlichen Hunden. Bei Bedarf werden sie per Handy von der Polizei angefordert und suchen vermisste Desorientierte, oft aus Altersheimen und Psychiatrien, oder Suizidgefährdete, aber auch weggelaufene Kinder oder Schockverletzte nach Unfällen. Auch in den Katastrophenschutz ist die Rettungshundestaffel integriert. Heute bildet das Team nur MantrailPersonensuchhunde aus. Diese effektive Suchmethode eigne sich besonders in Städten, Parks, Häusern und auf Asphalt. An der langen Leine, möglichst wenig behindert und abgelenkt durch den Hundeführer, sucht der Mantrailer nach dem individuellen Geruch eines bestimmten Menschen, nachdem er einen persönlichen Gegenstand dieser Person, z. B. ein Kleidungsstück, beschnuppert hat. Er verfolgt „schwere“Körperspuren am Boden und „leichte“Spuren, die durch die Luft verbreitet werden. An der Leine von Frau Merten meisterten Akai und Afri jeweils ihre Aufgabe bravourös, einen Vermissten aus dem Publikum aufzuspüren. Für die ca. 2jährige Ausbildung mit anschließender Prüfung, die alle 2 Jahre wiederholt werden muss, eignen sich robuste, eher kleinere und vor allem spielfreudige Hunde, so Dr. Höll. Sie müssten Spaß haben und würden zu nichts gezwungen. Nach 30 Minuten Sucharbeit muss ein Hund wegen Erhöhung der Körpertemperatur ausgetauscht werden. Schwieriger sei die Ausbildung guter Hundeführer, von denen außer körperlicher Fitness und enormer Einsatzbereitschaft gute Kenntnisse in erster Hilfe für Mensch und Hund, in Orientierung mit Karte, GPS und Funk, in Einsatztaktik, Unfallverhütung u. a. verlangt werde. Dr. Höll äußerte sich froh über das neue Einsatzfahrzeug, weil man nun nicht mehr mit eigenen PKWs fahren müsse. Für die Fahrzeugbeschriftung, für die Ausstattung mit Blaulicht, Hundeboxen, Notfallkoffer, Geräte zur Orientierung usw. habe das Team selbst aufkommen müssen, wie auch für Einsatzkleidung und Benzin. Deshalb sind sie bei allem Idealismus für jede Spende dankbar.