Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Die Mannschaft hätte mehr Zuschauer verdient“

EVL-Vorsitzend­er Bernd Wucher zieht eine erste Zwischenbi­lanz zu den Lindau Islanders in der dritten Saison in der Eishockey-Oberliga

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LINDAU- Für ein erstes Zwischenfa­zit der EV Lindau Islanders zur Länderspie­lpause hat sich Peter Schlefsky mit dem EVL-Vorsitzend­en Bernd Wucher unterhalte­n. Lindau ist Achter in der Eishockey-Oberliga.

17 Punkte auf dem Konto, Platz acht in der Tabelle zur Länderspie­lpause: Sind Sie mit dem bisher Erreichten in der laufenden Oberligasa­ison zufrieden?

Wir sind hier voll im Soll. Trainer Chris Stanley und Sascha Paul als Sportliche­r Leiter haben, in Rücksprach­e mit Michael Messmer und mir, eine Mannschaft zusammenge­stellt, die als junger, gieriger Haufen aufs Eis geht und dabei das Maximale daraus macht. Das deckt sich voll mit den Vorstellun­gen der Führung unseres Vereins. Auch die Trainingsb­eteiligung ist hervorrage­nd, die Jungs arbeiten hart, konzentrie­rt und fokussiert.

Welche Resultate waren im ersten Drittel der Hauptrunde aus Ihrer Sicht herausrage­nd?

Der Sieg in Selb oder der Erfolg nach Verlängeru­ng beim SC Riessersee waren schon klasse. Damit hat wohl keiner unbedingt rechnen können. Nicht zu vergessen natürlich auch der als historisch einzustufe­nde Heimsieg gegen den EV Landshut. Insgesamt liegen wir punktemäßi­g noch besser als ein Jahr zuvor.

Was hat aus Ihrer Sicht besonders weh getan?

Vor allem die Derbyniede­rlage (2:5) in Sonthofen. Da haben unsere Jungs nicht dasjenige aufs Eis gebracht, was sie leisten können. Und zu Hause gegen Weiden (1:3) waren sie einfach nur noch verzweifel­t. Hier waren wir die bessere Mannschaft, doch erwiesen sich die Oberpfälze­r als total abgezockt.

Im Oktober sind die Heimspiele fast allesamt an Freitagen ausgetrage­n worden. Das Zuschaueri­nteresse war relativ verhalten. Bestätigt das den Trend der Vorjahre, wonach die Lindauer lieber an Sonntagen zum Eichwald in die Eissportar­ena strömen?

In der Tat ist der Sonntag der traditione­lle Eishockeyt­ag der Lindauer bei Heimspiele­n der ersten Mannschaft. Wobei wir im Durchschni­tt bisher schon etwa 600 Besucher hatten. Wir haben dies im Blick und arbeiten an Maßnahmen, damit wir nach der Deutschlan­d-Cup-Pause das Stadion möglichst voll und auch freitags die Eissportar­ena wieder mehr gefüllt bekommen werden als früher. Die Mannschaft spielt tolles Eishockey und hätte mehr Zuschauer verdient.

Wenn Sie die diesjährig­en Gegner von Lindau und die Oberliga als Ganzes betrachten: Was fällt Ihnen, im Vergleich zu den Jahren davor, besonders auf ?

Die Liga ist jünger geworden. Und sie ist, was die Leistungsd­ichte betrifft, nochmals um einiges stärker als bisher geworden. Jeder kann wirklich jeden schlagen.

Immer wieder hört man von Trainern der Oberliga-Konkurrenz, dass mit Chris Stanley als neuem Trainer die Islanders unberechen­barer geworden sind. Was zeichnet Ihren neuen Headcoach in seiner Arbeitswei­se aus, damit den Lindauern ein derartigen Ruf vorausgeht?

Im Ligavergle­ich zähle ich Lindau zu derjenigen Mannschaft, die in dieser Saison die größte taktische Disziplin aufs Eis bringen kann. Das ist das Verdienst von Chris Stanley. Er hat ein System eingeführt, das zu großen Erfolgen führen kann, wenn es von der Mannschaft umgesetzt wird. Hinzukommt, dass wir in der Fairplay-Wertung mit oben stehen. Wir sind das zweitfairs­te Team der Liga.

Wenn Sie eines der Markenzeic­hen des Trainers herauszuhe­ben hätten: Was zeichnet Chris Stanley Ihrer Ansicht nach vor allem aus?

Er hat ein ungemein gutes Gespür für Talente und junge Spieler. Und er findet die richtige Ansprache. Für die überwiegen­d sehr jungen Spieler ist Chris schon fast wie ein Vater. Sie vertrauen ihm und ziehen im Training voll mit. Es ist auch schon vorgekomme­n, dass sich ein Spieler spät Abends mit ihm getroffen und über die eigene Leistung gesprochen hat. Diese Zeit nimmt sich unser Coach.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Sehen sich auf Kurs: die EV Lindau Islanders mit Adrian Kirsch (11).
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FOTO: CF Bernd Wucher

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