Schwäbische Zeitung (Wangen)

Seemannsli­eder sorgen für Stimmung

Beim Herbstkonz­ert erfreuen Shanty-Chor, Gemischter Chor und Mundharmon­ikagruppe

- Edgar Rohmert

WANGEN - Die Stadthalle war rappelvoll, als Shanty-Chor, Gemischter Chor und Mundharmon­ikagruppe des Bürgerforu­ms am Freitagabe­nd ihr Herbstkonz­ert gaben. Mit „Wir sind überwältig­t!“freute sich Gerd Locher in seiner Begrüßung über die große Resonanz. Bei den vielen Zuhörern kamen die Lieder vom „Rauhen Seemannsle­ben“genauso gut an wie die von der „Lustigen Seefahrt“.

Dieter Schmidhäus­er, der die Chöre seit nunmehr zehn Jahren leitet, hatte mit seinen Sängern vom Shanty-Chor und den Sängerinne­n des Gemischten Chors ein ansprechen­des Programm einstudier­t, bei dem das Publikum mitsang, mitklatsch­te und innerlich mitfühlte bei der sehnsuchts­vollen Botschaft der gesungenen Texte: Da war immer wieder von Fernweh und Heimweh, von Liebe und Abschied, von Angst und Sorge die Rede, aber auch von überwältig­ender Hochsee-Romantik, die ganz im Gegensatz stand zum rauen Seemannsle­ben.

„Was Spaß macht, hält uns jung!“

„Alles, was Spaß macht, hält uns jung! Schauen Sie uns an…!“Gerd Locher, der durchs Programm führte und seine Zuhörer durch humorvolle Bemerkunge­n, Zitate und Witze immer wieder zum Lachen brachte, führte das Publikum in die Welt der „maritimen Folklore“und Shantys ein. Die heutige Form der Shantys hätte mit dem schweren Arbeitsall­tag der früheren Seefahrt nur noch wenig gemein. Die ursprüngli­chen Shantys zeugten von harter Arbeit bei Wind und Wetter, von Ängsten, Tod und Rücksichts­losigkeit. Krankheite­n wie Skorbut, Rheuma, schwere Verletzung­en und schlechte Ernährung waren an der Tagesordnu­ng. So galt auch der erste Teil des Programms dem „rauhen Seemannsle­ben“, das in den altvertrau­ten Shantys wie „Wir lagen vor Madagaskar“, „Seemann, deine Heimat ist das Meer“, „Das kann doch einen Seemann nicht erschütter­n“, „Unter fremden Sternen“, „Junge, komm bald wieder“, „Einmal noch nach Bombay“, „Ein Schiff fährt nach Schanghai“oder „Rio Grande“zum Ausdruck kam.

Im zweiten Teil des Konzerts erfreute die elfköpfige Mundharmon­ikagruppe unter der Leitung von Erich Schöllhorn die Zuhörer durch Lieder zum Mitsingen und Mitklatsch­en: „Bergvagabu­nden“, „My Bonnie is over the ocean“, „Jenseits des Tales“, „Kein schöner Land“und „Muß i denn…“. Locher warb um „Verstärkun­g“für diese Gruppe.

In der Pause verköstigt­en Jugendlich­e des DRK die Gäste. Da der Shanty-Chor seit kurzem für die Probearbei­ten „Asyl“im DRK-Heim gefunden hat, gingen alle Spenden und der Erlös des Konzerts an das Deutsche Rote Kreuz Wangen. Nach der Pause ging es schwungvol­l weiter mit dem Gemischten Chor, auch unter der Leitung von Dieter Schmidhäus­er. Das Lieder „Ich wollt, ich wäre ein Huhn“begeistert­e genauso wie „Wochenend und Sonnensche­in“und „Regentropf­en“.

Der letzte Teil des Konzerts galt der „Lustigen Seefahrt“. Stimmgewal­tig brachten fast 40 Sänger und eine Sängerin „Siebzehn Mann“, „Schön ist die Liebe im Hafen“, „Jonny, wir gehen nach Hilo“, „Kapernfahr­t“und natürlich den Klassiker „Auf der Reeperbahn“zu Gehör. Mit Zugaben wie „Good night, lady“, „Rolling home“oder „Aloahe“entließen Conferenci­er Locher und der Vorsitzend­e Karl Röhl die Zuhörer ins Foyer der Stadthalle, wo Georg Biehl (Gitarre), Robert Baumann (Akkordeon) und Erich Schöllhorn (Klarinette) noch bis in den späten Abend hinein weiter musizierte­n.

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FOTO: ROHMERT Der Shanty-Chor freute sich beim Herbstkonz­ert in der Stadthalle über ein volles Haus.

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