Nachbarschaftshilfe feiert Zehnjähriges
Mitgliederversammlung von „Füreinander-Miteinander“– Reparaturcafé startet
AMTZELL - Die organisierte Nachbarschaftshilfe in Amtzell steht seit zehn Jahren unter dem Dach von „Füreinander-Miteinander“. Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Friedenskirche am Mittwochabend wurde diesem kleinen Jubiläum während einer öffentlichen Mitgliederversammlung im evangelischen Gemeindehaus Rechnung getragen.
Vorsitzender Paul Locherer informierte zunächst über jene Aktivitäten, die seit der im Januar 2017gebildeten Neuaufstellung des Gesamtvereins mit seinen 180 Mitgliedern und 80 ehrenamtlich Tätigen wichtig waren. Da gingen die Notfalltaschen „wie warme Semmeln“weg, die 17 Sitzbänke, die Füreinander-Miteinander zusammen mit der Gemeindeverwaltung beschafft hatte, sind jetzt auf dem „Rollatorenweg“platziert. Man hatte bei „Spiel ohne Grenzen“auf dem Sportplatz die Bewirtung übernommen, beteiligte sich an der Weihnachtsaktion für Senioren und setzte sich insbesondere für das Libanon-Projekt „Kommunales Know-how für Nahost“ein.
Reparaturcafé startet am 12. Dezember
Vorausschauend freute sich Locherer über den Beginn des ersten „Reparaturcafés“am Mittwoch, 12. Dezember, im Ländlichen Schulzentrum und bedankte sich für den Vorschlag, eine „E-Bike-Fahrschule“anzubieten. Eine „Wassertret-SpielBewegungsanlage“für Alt und Jung am Badeweiher Singenberg soll mit „Weihwasser“aus kirchlicher Quelle gespeist werden.
Theresia Dietz von der „Hospizgruppe mit Besuchsdienst“war es wichtig, auf das schnelle Reagieren der Mitarbeiter hinzuweisen. „Wenn ein Anruf kommt, dann muss man alles stehen und liegen lassen“, sagte sie und bedauerte, dass die Zahl der Ehrenamtlichen mit derzeit zehn einfach zu wenig sei. Keine Probleme, Menschen für die Begleitung von Flüchtlingen zu finden, hatte Imelda Schnell, als die ersten Menschen aus Krisengebieten nach Amtzell kamen. „Alle sind untergebracht, die meisten haben Arbeit oder gehen zur Schule“, freute sich die engagierte Frau.
Von Ulrich Werner war etwas über die aktive Machakoshilfe in Kenia zu erfahren und dem Ziel, innerhalb von drei Jahren 50 000 Euro für die dortige Kinder- und Jugendarbeit aufzubringen. Christine Schuler erzählte von dem erfolgreichen Start des „Café Herzraum“und stellte das neueste Projekt vor: An jedem letzten Mittwoch im Monat gibt es hier einen „Krabbeltreff“.
Nachbarschaftshilfe wurde 2008 gegründet
Die Nachbarschaftshilfe des Vereins Füreinander-Miteinander in Amtzell wurde im November 2008 gegründet. Nach Sandra Kaiser übernahm Karin Kristen Ende 2011 die Einsatzleitung. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Vermittlung der Helfer, die Planung der Einsätze, ist Kontaktperson für die Einsatzhäuser und deren Angehörigen, ist für die Abrechnung der Aufwandsentschädigungen zuständig und erstellt die notwendigen Berichte.
Den Einsatz der Helfer bezifferte Kristen mit einem Durchschnittswert von 1750 Stunden im Jahr, die Zahl der Einsatzhäuser mit durchschnittlich 24 bis 32. Das aktuell nur noch 15 Hilfskräfte vorhanden sind, veranlasste die Einsatzleiterin zu der Vermutung: „Dies hat mit den immer höheren Qualifizierungsstandards zu tun. Auch verändert sich die berufliche oder persönliche Situation einer Hilfe – oder sie scheidet altersbedingt aus.“
Teilnahme an Demenzschulungen, Teamfortbildungen, Vortragsreihen und Einführungskurse durch die Caritas, Besinnungstag im Kloster Reute, Seniorennachmittag, Teilnahme an der Gewerbeschau 2013, Ehrenamtsausflüge und Weihnachtsfeiern. Die Liste der von Karin Kristen genannten Aktivitäten war lang. Edgar Störk vom Caritasverband blieb dann noch, sich für die „Weitsicht und Risikobereitschaft“der Nachbarschaftshilfe-Gründer und vor allem bei den Einsatzkräften zu bedanken.