Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der Trostlosig­keit trotzen

- Von Hendrik● Groth

Kaum etwas ist schlimmer, als die eigene Heimat zu verlieren. Dabei ist es gleichgült­ig, ob zwischen dem neuen Obdach und dem alten Zuhause Tausende oder nur wenige Kilometer liegen. Im Nordirak sind es in Friedensze­iten gerade einmal drei Autostunde­n, die Zehntausen­de Menschen von ihren früheren Häusern trennen. Die Jesiden können nicht in die Shingal-Berge zurück, denn in diesen sogenannte­n umstritten­en Gebieten sind Milizen und reguläre Truppen unterschie­dlicher Herkunft unterwegs. Die irakische Regierung in Bagdad schließt derzeit kategorisc­h aus, dass Flüchtling­e dorthin zurückgehe­n dürfen. Verschiede­ne Versuche von Dorfgemein­schaften, in ihre Siedlungsg­ebiete zurückzuke­hren, sind gescheiter­t.

Die Camps, eigentlich als Provisorie­n geplant, sind permanente Bleiben geworden. Aus ihnen erwachsen Kleinstädt­e, und Realisten glauben nicht, dass sich daran in den nächsten Jahren etwas ändern wird. Die Menschen, die dort leben, sind unweit ihrer Heimat geblieben, sie wollten nicht weiter. Heute können sie nicht weiter. Sie stecken fest.

Die „Schwäbisch­e Zeitung“und ihre Leserinnen und Leser engagieren sich in der Weihnachts­spendenakt­ion seit 2016 für Menschen, die aufgrund von Krieg, Gewalt, Hunger und Misshandlu­ng der Hilfe bedürfen. Der Trostlosig­keit muss getrotzt werden. Raum für etwas Hoffnung und ein bisschen Optimismus soll trotz vieler Widrigkeit­en geschaffen werden. Der Schwerpunk­t der Aktion liegt im Irak, doch mittlerwei­le haben in fast 100 Projekten auf der ganzen Welt die Leserinnen und Leser unserer Zeitung Verantwort­ung übernommen.

Im Sinne der Nachhaltig­keit und der direkten Hilfe für die betroffene­n Menschen ist es jetzt notwendig, die begonnene Arbeit in erfolgreic­hen Projekten fortzusetz­en. Dafür benötigt die „Schwäbisch­e Zeitung“Ihre Spenden. Unsere Reporter waren vor Ort, sie haben recherchie­rt, bilanziert, bei manchen Schilderun­gen mitgelitte­n. Im Laufe der kommenden Wochen stellen wir Ihnen neue Projekte vor. Für Ihr Interesse und Ihre Hilfsberei­tschaft bedanken wir uns sehr herzlich!

h.groth@schwaebisc­he.de

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany