Schwäbische Zeitung (Wangen)

Weidel kehrt der Schweiz den Rücken

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STUTTGART (tja/sz) - Alice Weidel, Fraktionsc­hefin der AfD im Bundestag, gibt ihre Wohnung in der Schweiz auf. Entspreche­nde Berichte bestätigte ein Sprecher am Freitag im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Weidel hat damit zunächst noch zwei Wohnsitze in Deutschlan­d, nämlich in Überlingen und Berlin. Ihre Arbeit für den Kreisverba­nd Bodensee wolle Weidel selbstvers­tändlich weiter machen, so der Sprecher. Dort ist sie stellvertr­etende Vorsitzend­e und sitzt für den Wahlkreis im Bundestag. Weidel hatte bislang mit ihrer Frau und zwei Söhnen eine Wohnung im schweizeri­schen Biel.

In den Sitzungswo­chen wohne Weidel in Berlin, sagte der Sprecher. Ein Umzug der gesamten Familie in die Hauptstadt sei nicht geplant. Vielmehr solle es einen weiteren, neuen Standort für die Familie geben.

Weidel steht derzeit in der Kritik, weil ihr Kreisverba­nd illegale Parteispen­den aus der Schweiz zu spät zurückgeza­hlt haben soll.

Offenbar hat die AfD in einem weiteren Fall Hilfe aus der Schweiz erhalten: Wie der „Spiegel“und die Schweizer „Wochenzeit­ung“berichten, war ein Bevollmäch­tigter des Unternehme­rs August von Finck in die Konzeption der AfD-nahen Publikatio­n „Deutschlan­d Kurier“beteiligt. Das Blatt wird von anonymen Geldgebern finanziert. Von Finck ist Deutscher, lebt aber seit langer Zeit in der Schweiz und hat dem „Spiegel“-Bericht zufolge schon mehrfach weit rechts stehende Parteien und Initiative­n gefördert. In früheren Zeiten unterstütz­te er die CSU.

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