Großflächig und wild
„Brücke“-Ausstellung im Burda-Museum
BADEN-BADEN (epd) - Kirchner, Pechstein, Nolde, Heckel und Schmidt-Rottluff – Werke der Mitglieder der Künstlervereinigung „Brücke“sind bis 24. März im Frieder Burda Museum in Baden-Baden zu sehen.
Die Ausstellung konzentriert sich auf die Zeit der Gründung bis zum Beginn des Ersten Weltkrieg, als sich die Künstlergruppe auflöste und so das Ende der kurzen Phase des Klassischen Expressionismus einläutete. Zu sehen sind Zeichnungen, Gemälde, Aquarelle, Druckgraphiken, die Straßenund Strandszenen, Urlaubseindrücke, Gespräche unter Freunden oder Aktmalereien zeigen. In Form und Farbe dominiert der pure Ausdruck: Großflächig und wild sind die Pinselstriche.
Die Schau dokumentiert einerseits die Entwicklung und Annäherung der Künstlergruppe, deren Mitglieder in ihren Anfangsjahren einen nahezu identischen Stil hatten. Andererseits zeigt sie auch die Phase, in der die Künstler auseinanderdriften. Im Jahr 1911 siedelte die Gruppe nach Berlin über, der Gemeinschaftsstil verlor sich. Statt heiteren Farben und Motiven entstehen Gemälde wie etwa Großstadtszenen mit dunklen Tönen und ernsteren Bildgeschichten.
Die „Brücke“-Künstler ließen sich von der afrikanischen Kunst inspirieren, was zu einer weiteren Reduzierung der Formensprache führte. Beispielhaft dafür sind Emil Noldes „Exotische Figuren. Mann und Frau“aus dem Jahr 1912.
Nach der Ausstellung zum „Blauen Reiter“im Jahr 2009 in Baden-Baden ist die aktuelle Schau eine der umfangreichsten zur Malerei der zweiten einflussreichen Künstlervereinigung des Expressionismus.
www.museum-frieder-burda.de