Argenbrücke bei Eglofstal wird neu gebaut
Ravensburger Kreistag schmettert Antrag der Grünen-Fraktion ab
EGLOFSTAL - Die alte Argenbrücke zwischen Steinegaden und Eglofstal wird weichen und eine neue soll gebaut werden. So, wie es der Ravensburger Kreistag bereits beschlossen hatte. Jetzt war das Thema auf Antrag der Grünen-Fraktion wieder im Kreistag. Die Grünen forderten eine erneute Beratung und Beschlussfassung. Doch die Mehrheit (hauptsächlich aus CDU und Freien Wählern) sah dies nicht als notwendig an und verwies auf die zurückliegenden Debatten.
Siegfried Spangenberg (Grüne), der das Anliegen vortrug, berichtete vom Widerstand der Bewohner in Eglofstal, die sich gegen die Neubaupläne des Landkreises richten. Notfalls wollten sie mit allen juristisch und politisch legitimen Mitteln gegen das Vorhaben vorgehen, so Spangenberg. Die formierte Bürgerinitiative befürchtet durch den geplanten Neubau einer größeren Brücke die Zerstörung ihres Tales. Spangenberg verwies außerdem auf die Kiesdebatte. „Wir wollen ressourcenschonend bauen und für einen Brückenneubau braucht es Tonnen von Kies“, sagte er. Bei einer Sanierung der bestehenden Brücke oder den Neubau einer kleineren Brücke an gleicher Stelle würde man deutlich weniger Kies brauchen.
Lebensdauern im Vergleich
CDU-Kreisrat Dieter Krattenmacher entgegnete dem Antrag: „An unserer Meinung hat sich nichts geändert.“ Seiner Ansicht nach berge eine Sanierung der Brücke mehr Risiken als ein Neubau. Außerdem verwies er auf die Lebensdauer der Projekte: Bei einem Neubau gehe man von 80 bis 100 Jahren aus, bei einer Sanierung von nur 20 bis 30 Jahren. Die Gegner des Grünen-Antrags verwiesen auch auf die Verkehrssicherheit. Bei einem Neubau der Brücke gebe es Platz für Fahrradfahrer oder Fußgänger und die Autos könnten im Begegnungsverkehr über die Argen fahren, was bei der jetzigen Brücke nicht möglich ist. Momentan kann nur ein Fahrzeug das Bauwerk überqueren. Roland Schmidiger (Freie Wähler) erinnerte an die immer größeren landwirtschaftlichen Maschinen: „Auch Bio-Betriebe fahren Traktoren mit immer größerer Last.“
Nach der Abstimmung war klar, dass es beim ursprünglichen Beschluss bleibt, eine neue Brücke zu bauen. Die Besitzer der für den Neubau benötigten Grundstücke wollen allerdings nicht an den Kreis verkaufen. Die Brücke bei Steinegaden ist seit Jahren politisches Streitobjekt.
Der Ravensburger Kreistag hatte bereits 2013 den Abriss und Neubau beschlossen. Dagegen wehrt sich auf bayerischer Seite eine Bürgerinitiative, die durch den Neubau und eine mögliche Straßenerweiterung eine Zunahme des Schwerlastverkehrs befürchtet. Mehrere Grundbesitzer hatten sich nach dem ersten Kreistags-Beschluss gegenseitig verpflichtet, keine Flächen für das Vorhaben zur Verfügung zu stellen.