Ärger um die Veitsburg-Gastronomie geht weiter
Kritik: Ravensburger Stadtverwaltung machte Fehler bei der Neuausschreibung
RAVENSBURG (bua) - Zu Ärger hat die städtische Ausschreibung für den künftigen Pächter der Veitsburg-Gastronomie im Ravensburger Gemeinderat geführt. Nach Meinung von Stadträten hat die Verwaltung einen Fehler gemacht, die Ausschreibung der Gaststätte nur lokal zu veröffentlichen. Lediglich zwei Gastwirte interessieren sich für die Veitsburg.
Der derzeitige Pächter des Restaurants Veitsburg hört zum Jahresende auf. Fünf Gastwirte zeigten zunächst Interesse an der Übernahme des Restaurants, lediglich zwei reichten eine offizielle Bewerbung ein. Auf eine Kleinanzeige im Immobilienteil der „Schwäbischen Zeitung“vom 13. Oktober meldete sich kein einziger weiterer Interessent.
Stadtrat Jürgen Hutterer (Bürger für Ravensburg) wollte daher im Gemeinderat wissen, „wie und wo“die Verwaltung das Lokal ausgeschrieben habe. Hutterer: „Wenn man einen gescheiten Wirt will, dann muss man das größer und weiter ausschreiben.“Dass die Stadt die Verpachtung nur in Ravensburg bewarb, hatte zuvor bereits Stadtrat Rolf Engler (CDU) beklagt. Er bezeichnete das Vorgehen der Verwaltung als unprofessionell.
Viel wichtiger als eine offizielle Ausschreibung sei das direkte Ansprechen der hiesigen Gastronomen, verteidigte Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp das Vorgehen der Verwaltung. Das habe die Stadt getan, aber nur Absagen kassiert.
Die Ausschreibung des Lokals sei „miserabel“und „unterirdisch“gewesen, meinte daraufhin Rolf Engler, andere Städte würden in solchen Fällen viel professioneller vorgehen und auch in der Fachpresse inserieren. Die Suche für einen Nachfolgepächter des „Juwels Veitsburg“(Zitat Engler) sei „vergeigt“worden. Bereits im Frühjahr sei bekannt gewesen, dass der derzeitige Wirt aufhört, dennoch sei ein halbes Jahr nichts passiert, die Ausschreibung erst im Oktober erfolgt. Aktuell plant die Stadt mit einer Wiedereröffnung des Lokals im Mai 2019.
Ob das so kommt, ist offen. Stadtrat Engler fordert eine Neuausschreibung, Bürgermeister Dirk Bastin wirbt dafür, den beiden offiziellen Bewerbern bei deren Vorstellung (am 3. Dezember nicht öffentlich im zuständigen Gemeinderatsausschuss) zunächst eine Chance zu geben. Sollte das Gremium nicht zufrieden sein, könne man die Verpachtung doch noch erneut ausschreiben. Diese Aussage wiederum erzürnte Rolf Engler. Gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“sagte er: „Dann geht noch mehr Zeit verloren. Und eine Wiedereröffnung der Veitsburg im Mai wird völlig unrealistisch.“