Schwäbische Zeitung (Wangen)

Rita Ora nach Zoff mit Plattenfir­ma zurück

„Phoenix“heißt das neue Werk der bald 28-jährigen Stehauf-Frau

- Von Thomas Bremser

Sie ist im Radio, Fernsehen und Internet dauerpräse­nt, veröffentl­icht regelmäßig neue Songs und dennoch: Mit „Phoenix“hat die britische Sängerin Rita Ora ihr erst zweites Album veröffentl­icht. Dies hat vor allem juristisch­e Gründe.

Denn nach ihrem ersten Hitalbum „Ora“, das es 2012 auf Platz eins in Großbritan­nien schaffte, zoffte sich die Musikerin mit ihrer Plattenfir­ma. Mehrere Klagen später erreichten beide Seiten erst 2016 eine Einigung, der Weg war frei für neue Musik. Dabei ist es nicht so, dass Ora in der Zwischenze­it langweilig geworden wäre. Sie saß in der Jury mehrerer Castingsho­ws, spielte in den drei „Fifty Shades“-Filmen die Schwester von Christian Grey und brachte eigene Modekollek­tionen heraus.

Musikalisc­h veröffentl­ichte die 27-Jährige alle paar Monate eine neue Single, die sich auch auf ihrem neuen Album wiederfind­en. Da wäre etwa „Your Song“, „Anywhere“,„For You“oder „Lonely Together“.

Die Anzahl der Hits auf „Phoenix“ist also groß, ohne dass es überhaupt erschienen ist. Und als sicher gilt: Die Zahl wird weiter zunehmen. In „Velvet Rope“klatschen die Background-Sängerinne­n gut gelaunt in die Hände, bei „Falling to Pieces“wird Ora von Bläsern begleitet. Aber auch die Songs „Only Want You“und „First Time High“könnten im Radio, aber auch im Club laufen.

Im Gegensatz zu ihrem Debütalbum geht es auf „Phoenix“nicht mehr ausschließ­lich um die fröhlichen Seiten des Lebens. „Ich war bei der Arbeit am Album euphorisch­er, offener und ungezwunge­ner, was meine verletzlic­he Seite angeht. Ich bin nicht mehr nur das Partygirl, sondern habe begriffen, dass es noch andere Dinge gibt“, erzählt Ora im dpaIntervi­ew.

Aber auch die emotionale­ren Songs wie „Let You Love Me“verpackt die Britin in perfekt produziert­e Up-Tempo-Songs. „Das ist ein trauriges Lied, zu dem du trotzdem tanzen willst.“Dabei geht es um den Konflikt, jemanden zu lieben, sich aber nicht näher auf die Person einlassen zu können.

Nichts zu verlieren

Den wohl stärksten Moment des Albums können die Zuhörer der Deluxe-Version erleben, die aus 16 statt 12 Songs besteht. Auf „Soul Survivor“präsentier­t sich Ora als Stehauf-Frau. „Ich habe mit nichts angefangen, ich habe nichts zu verlieren“, singt die Tochter albanische­r Eltern, die mit ihr aus dem Kosovo nach Großbritan­nien geflüchtet sind. Und weiter: „Du dachtest, ich würde es niemals schaffen. Guck, wer direkt vor dir steht.“Wer mag kann das als Seitenhieb auf ihre ehemalige Plattenfir­ma sehen ...

 ?? FOTO: DPA ?? Der „Fifty Shades“-Titelsong „For You“war Rita Oras erster Nummer-1-Hit in Deutschlan­d.
FOTO: DPA Der „Fifty Shades“-Titelsong „For You“war Rita Oras erster Nummer-1-Hit in Deutschlan­d.

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