Selbstgemachtes und Gaumenfreuden
Adventsmärkte in Kißlegg, Amtzell und Siggen schaffen vorweihnachtliche Stimmung
Bei Märkten in Kißlegg, Amtzell und Siggen herrscht vorweihnachtliche Stimmung.
KISSLEGG/AMTZELL/SIGGEN - Tradition ist es, vor dem ersten Adventssonntag mit entsprechenden Märkten auf das schönste Fest im Jahreskreis hinzuweisen. Ob unter freiem Himmel oder unter einem geschützten Dach: Die mit Tannengrün und Lichterketten geschmückten Buden wie auch die Stände und Tische mit ihren schön dekorierten Auslagen locken im gleichen Maße Besucher an. Wie am Wochenende in Kißlegg, Amtzell und Siggen zu sehen war.
Bereits am Freitag hatte das SBBZ Lernen in seine Tore geöffnet. Nach nur einer Stunde waren die Adventskränze und Gestecke, die die Eltern der 24 Schüler und die Mitglieder des „Freundeskreises der Förderschule Kißlegg“angefertigt hatten, so gut wie ausverkauft. Vereinzelt war noch die Zimmer Schmückendes wie den Körper Wärmendes zu haben. Zur Freude von Christiane Halder, der Vorsitzenden des Vereins, lief der Nachmittag „einfach toll“.
Kißlegg Kein Gegenverkehr oder Gedränge
Wer von der Schule auf direktem Wege hinüber in das Neue Schloss wollte, musste am Freitag und auch am Sonntag unbedingt einen Schirm aufspannen. Der Regen war für die Aktivitäten im Außenbereich mit seinen Angeboten an Kulinarischem eher weniger geeignet, im Gebäude selber ließ es sich dagegen umso entspannter flanieren. „Man friert nicht und wird nicht nass“, war immer wieder zu hören. Wie der in jedem Jahr eingerichtete Rundgang durch das Haus Anlass zu viel Lob gab: „Es gibt keinen Gegenverkehr und deshalb auch kein Gedränge.“
Ein dickes Lob kam ebenfalls von den Ausstellern, die sich darüber freuten, dass der Liederkranz sie „mit Suppe wie Kaffee und Kuchen verwöhnt“. Dass zudem viele Menschen aus der Gemeinde beim Aufund Abbau helfen, erfuhr man von Jennifer Litke, die erstmals, unterstützt von Anton Frei, die Organisation des Weihnachts- und Kunsthandwerksmarkt übernommen hatte. Ob sich der veranstaltende Kißlegger Verkehrs- und Gewerbeverein etwas Besonderes zur 25-jährigen Wiederholung des Marktes hatte einfallen lassen? „Ein Weihnachtsmarkt muss immer interessant bleiben“, hielt Jennifer Litke vor Augen. Verriet dann aber doch, dass der Nikolaus am Sonntag im Kaminzimmer Hof halten würde und sich zu einem Fototermin mit den Kindern bereit erklärt habe.
Neben Gisela Woidschützke aus Wangen und Christina Klenk aus Wolfegg, die ihre in einem Kreis von vier Frauen aus Karton geschnittenen und mit hochwertigen Geschenkpapieren beklebten Schachteln aller Größen anboten, sah man bei Birgit Elisabeth Schröder „vegetarische Sitzkissen“. Erstaunt Schauende erklärte die Leutkircherin: „Die Schafe, von denen die gelockten Felle stammen, leben ja noch!“Ansonsten wurde Gestricktes, Gehäkeltes, Gefilztes, Genähtes und Bemaltes angeboten. Dazu Gebackenes und Eingekochtes. Wie beim Stand der Hospizgruppe Kißlegg, bei der es erstmals Tomatensoße in Gläsern gab. „Für die schnelle Küche“, wurde erklärt. Nicht begründet werden musste das, was Juliane Bentele in reicher Auswahl ausgebreitet hatte: Christbaumkugeln mit ausgewählten Sprüchen, „die zu den unterschiedlichen Anlässen gedacht sind“.
„Ein Leuchten durch die Zeit“Amtzell
Am Samstagvormittag lag über
noch ein leichter Schleier aus Nebel, als hier der Weihnachtsmarkt eröffnet wurde. Passend zum Kindertheater, das für den Nachmittag beworben wurde, ging „ein Leuchten durch die Zeit“, als sich die Sonne mehr und mehr Platz machte. Umso mehr animierte diese Stimmung dazu, sich an den Ständen mit adventlichen Kränzen, mit weihnachtlichen Basteleien und unter anderem mit Lebkuchen von den Oberlichtenauern aus Sachsen einzudecken. Zum längeren Verweilen „rund um das Alte Schloss“boten sich Glühwein und Kinderpunsch, allerlei Auswahl für den süßen Zahn und Herzhaftes aus der Schupfnudel-Pfanne an. Natürlich ging es auch dieses Jahr nicht ohne vorweihnachtliche Weisen. Die Musikkapellen Amtzell und Pfärrich hatten die entsprechenden Noten dabei.
„Gewandte“und „Musik der Stille“Siggen
In sind es seit vergangenem Jahr die Geschichtsfreunde Siggen, die zusammen mit den örtlichen Landfrauen einen Weihnachtsmarkt im mittelalterlichen Stil gestalten. Da gab es altes Handwerk zu bestaunen, der Märchenerzählerin am Lagerfeuer zu lauschen und den Gaumenschmaus an den Marktständen zu genießen. Überall sah man „Gewandete“, überall wurde die besondere Atmosphäre einer vergangenen Zeit spürbar. Und wer sich aus dem munteren Treiben für Minuten zurückziehen wollte, für den gab es in der Pfarrkirche St. Sebastian „Musik der Stille“.