Eröffnung von St. Jodok für April geplant
Mutmaßlicher Brandstifter hat gegen seine Verurteilung Revision eingelegt
RAVENSBURG - Die bei einem Brand schwer beschädigte St. Jodokskirche in Ravensburg kann voraussichtlich im April 2019 wiedereröffnet werden. Der Bauzeitenplan sieht aktuell die Wiedereröffnung am 14. April 2019 vor, wie Pfarrer Hermann Riedle mitteilte. Die eigentliche Brandsanierung ist demnach weitestgehend abgeschlossen, bis auf die Orgel. Mitte November wurde mit der Umgestaltung des Kirchenraums angefangen. „Diese Planung bestand schon vor den Brand. Sie konnte aber erst nach der Brandsanierung begonnen werden“, so Riedle. Die große Orgel wird seinen Angaben zufolge erst im August oder September 2019 saniert und kann erst dann wieder gespielt werden. Zur Orgelsanierung müsse die Kirche nochmals bis zu acht Wochen geschlossen werden.
Zu dem Kirchenbrand kam es durch Brandstiftung. Ein damals 40jähriger Mann hat nach Überzeugung des Landgerichts Ravensburg am 10. März eine Sitzgelegenheit in St. Jodok angezündet und dadurch das Feuer verursacht, bei dem laut Polizei ein Schaden von rund zwei Millionen Euro entstand. Er wurde Ende September wegen schwerer Brandstiftung zu sieben Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.
Der Schuldspruch ist allerdings nicht rechtskräftig. Der Angeklagte hat gegen das Urteil Revision eingelegt, wie der Gerichtssprecher Franz Bernhard mitteilte. Der Bundesgerichtshof muss das Urteil jetzt auf Rechtsfehler prüfen. Dem Vernehmen nach hat dem geständigen Brandstifter missfallen, dass ihm trotz seiner Angabe, vor der Tat viel Alkohol getrunken zu haben, keine Schuldminderung zugestanden wurde. Sein Verteidiger Fritz Döringer sagte, es sei ihm verständlich, dass der Angeklagte die letzte Chance ergreifen möchte. Er rechnet mit einer Entscheidung über die Revision in zwei bis vier Monaten.